Vergangene Woche habe ich bei unserem WOMday die Arbeit präsentiert, heute nun auch hier im Blog. Wie angekündigt ist die Diss erschienen (Amazon) - um deren Inhalte in knapp zusammengefasster Form darstellen zu können, haben wir eine kleine "Social Media Release" vorbereitet - also eine eigene Seite, die eine Menge Informationen, Links und Dateien rund um das Thema bietet:
Dort findet sich eine Reihe von Texten und Dateien: ein PDF-Download als Zusammenfassung, ein Videointerview, weitere Videos und diverse kurze Texte, die den Inhalt zusammenfassen. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre, freue mich natürlich über Feedback und stelle hier nochmal kurz die beiden Haupterkenntnisse der Arbeit dar:
1. Social Web als ideales Instrumentarium für Mundpropaganda-Marketing.
Wer mit Empowered Involvement arbeiten möchte, um Mundpropaganda anzuregen – also Kunden die Möglichkeit bieten will, im Marketingprozess Kompetenz zu beweisen, selbstbestimmt mitzuwirken, Einfluss zu nehmen und das Erlebnis als bedeutungsvoll zu erleben –, der kann kaum anders, als das Instrumentarium des Social Web zu verwenden. Über die Nutzung verschiedener Interaktionsplattformen, die im Web zur Verfügung stehen, ist es heute in einzigartiger Weise möglich, die genannten Faktoren voll auszuspielen und damit die Kunden über EmI intensiv in den Marketingprozess einzubinden. Damit gibt die Studie Antwort auf die Frage, was das Social Web dem Marketing bietet: eine skalierbare und hocheffiziente Schnittstelle, um Kunden zur Mitwirkung einzuladen und Mundpropaganda im Marketingprozess anzuregen. Denn es wird klar, was mit Facebook-Freunden, Twitter-Followern und Bloglesern gemacht werden kann – man kann sie gemäß der genannten vier Faktoren am Marketingprozess beteiligen und so zu aktiven Partnern im Prozess machen, die sich danach durch ihre Mitwirkung in ganz besonderer Weise mit dem Unternehmen und seinen Zielen identifizieren können. Diese Identifikation übersetzt sich in Mundpropaganda. Daher auch der Titel der Arbeit – ein „Ripple Effect“ entsteht, wenn ein Stein in einen See geworfen wird: sich ausbreitende Wellen. In genau derselben Weise sollte künftig die kommunikative Wirkung von Social-Media-Anwendungen im Marketing verstanden werden – ein Fan bei Facebook oder ein Blogleser ist immer ein potenzieller Ausgangspunkt für sich langsam aber stetig ausbreitende kommunikative Wellen.
2. Eine neue Sicht auf die Kunden im Marketing.
Der Gedanke Empowered Involvement geht weiter, er endet nicht bei der Mundpropaganda. Sondern er zeigt, in welcher grundlegenden Weise sich das Verhältnis zwischen Anbieter und Abnehmer auch und gerade im Consumer Marketing ändert. Um eine Lösung für eine Marketingproblemstellung zu finden, haben wir uns eines Instruments aus der Mitarbeitermotivation bedient. Das zeigt auch, dass das Marketing künftig seine Kunden nicht mehr als anonyme passive Masse und Zielgruppe begreifen sollte, sondern als ein Geflecht aus Menschen, von denen manche Mitwirkende – um nicht zu sagen: Mitarbeiter – im Marketingprozess sind oder sein möchten. So erhält die Marketingkommunikation und damit letztlich die Betriebswirtschaft insgesamt eine neue Aufgabe. Sie darf sich nicht mehr allein darauf beschränken, (massenmedial) möglichst jeden Kunden einzeln zu erreichen, sondern sie sollte (mindestens bestimmte) Kunden, Interessenten, Fans und Beobachter als Partner, Mitwirkende und Teilhaber des gesamten betriebswirtschaftlichen Prozesses sehen, die ebenso einflussreich werden könnten oder sein sollten wie die eigenen Mitarbeiter. Dies führt zu einer Öffnung nach außen, die eine viel durchlässigere Verbindung zwischen Unternehmensinnenwelt und der Umgebung ermöglicht, und die von manchen modernen webbasierten Unternehmen (wie Zappos, Netflix oder Spreadshirt) bereits heute gepflegt und gelebt wird.
Und wie gesagt - alles weitere hier:
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