Forrester Research hat in den USA Unterschiede zwischen Kunden, die aufgrund von Empfehlungen online shoppen, und den übrigen Kunden ausgemacht - eine Reihe der Ergebnisse erscheinen mir jedoch höchst fragwürdig, und es stellt sich die Frage, was für eine Art Mundpropaganda hier überhaupt erfasst wurde:
- Forrester: Von Mundpropaganda geleitete Konsumenten stellen rund 8% der Online-Kunden dar. (Mir fällt schwer, das zu glauben. Ich würde behaupten, dass 100% aller Kunden durch Mundpropaganda beeinflusst werden, auf die eine oder andere Weise. Ich vermute, dass Forrester hier ausschließlich die Kunden betrachtet, die über nachverfolgbare Online-Empfehlungen - also per E-Mail etc. versandte Links - eingekauft haben.)
- Forrester: Die Mundpropaganda-Kunden verdienen 10% weniger als andere Online-Kunden, und nur 28% haben einen College-Abschluss, gegenüber 37% bei anderen Online-Kunden. (Auch das würde ich sehr kritisch betrachten. Mundpropaganda beeinflusst so gut wie jeden Kunden. Vorstellen kann ich mir wiederum, dass jene Kunden, die leichter auf eine Email-Empfehlung reagieren, ein etwas niedrigeres Bildungsniveau haben könnten.)
- Forrester: 67% von ihnen halten sich für sogenannte "Technik-Optimisten", verglichen mit 57% der übrigen Online-Konsumenten. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sie Breitbandanschlüsse haben und ihre Erfahrung mit dem Internet liegen auf selbem Niveau wie bei den anderen.
- Um diese Konsumenten anzuziehen, sollten Web-Shops E-Mail-Kampagnen nutzen, in denen kostenlose Samples an Freunde empfohlen werden können, außerdem Spiele, Wettbewerbe oder Musik-Downloads verknüpft mit Marketing in anderen Kanälen, außerdem "social shopping" (Was ist das?), sagt Forrester.
- Diese Kunden können sehr profitabel für Web-Shops sein - 51% haben in den letzten drei Monaten online eingekauft, sie geben 9% mehr aus als andere Kunden. Sagt Forrester.
Mein Eindruck, der sich schon häufiger bestätigt hat: wenn sich diese "Forschungs-Guru-Firmen" (Forrester, Jupiter und wie sie alle heißen) aus der Internet-Euphorie-Zeit das Thema Mundpropaganda vornehmen, haben sie meistens einen sehr engen oder verstellten Blick auf das Thema. So wie hier. Ich vermute, dass hier tatsächlich diejenigen Konsumenten als "Mundpropaganda-Kunden" herausdifferenziert wurden, die über Empfehlungslinks ein Shopping-Angebot wahrgenommen haben. Davon abzuleiten, dass das auch die Konsumenten sind, die sich von Mundpropaganda beeinflussen lassen, ist aus meiner Sicht naiv bis fahrlässig. Die Forschung hat immer wieder gezeigt, wie einflussreich Mundpropaganda in allen Bereichen des Konsums ist. Zu erklären, dass nur 8% aller Online-Kunden durch Mundpropaganda beeinflusst sind, ist schlicht Unsinn.
Gefunden habe ich das alles bei internetretailer.com
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