Über den entscheidenden Unterschied zwischen echter Viralität einer Anwendung oder eines Produktes und der extrem abgeschwächten Viralität dank viraler Werbung (die letztlich eine völllig unsichere kommunikative Wirkung hat - niemand weiß, was die Sache der Marke am Ende wirklich bringt) habe ich hier unzählige Male geschrieben. Florian Bailey von User Centered Strategy behandelt in seinem Vortrag vom 7. Twittwoch in Berlin sehr ausführlich die Frage der "Viral Loops", also von Anwendungen, die sich von selbst verbreiten. Jeder, der eine Plattform entwickelt und auf Nutzerwachstum aus ist, sollte sich für dieses Thema interessieren.
Ein Schlagwort, das in dem Zusammenhang wichtig ist (und das leider in Florians Vortrag nicht fällt), ist der Begriff "externe Netzwerkeffekte" (oder auch: network externalities). Damit beschreiben Netzwerkforscher eine Sache, die für den einzelnen selbst nützlicher wird, wenn derjenige andere Nutzer dazuholt. Das ist bei allen neuen und interessanten Kommunikationsplattformen so - wer auf Facebook Mitglied wird, hat Interesse daran, dass auch die eigenen Freunde dazukommen, damit es auf Facebook mehr Spaß macht. Diese Effekte sind nicht neu, sie hat es schon beim Faxgerät oder beim Telefon gegeben. Nike hat sie in Turnschuhe eingebaut.
Hier nun aber der Vortrag von Florian zu den Viral Loops:
Florian Bailey auf dem 7. Twittwoch Berlin: Viral Loop – Virales Design from Twittwoch Berlin on Vimeo.
Nachtrag 20:50 Uhr: hier noch ein hilfreicher Blogpost von Florian mit Links und Texten dazu.
Nachtrag 15.02.2010: hier mein eigener Vortrag zum selben Thema.