Man sollte sich im Marketing vor Leuten hüten, die Twitter-Berater, Blog-Berater, Facebook-Berater oder Social Media-Berater sind. Warum? Weil die Bezeichnung bereits beweist, dass diese Berater den entscheidenden Teil der Beratungsaufgabe nicht verstanden haben.
Eine Marketingaufgabe besteht üblicherweise darin, ein Marketingproblem zunächst zu identifizieren und dann zu lösen. In den wenigsten Fällen kann man ein Marketingproblem aber mit einem einzigen Tool oder auch nur mit einer bestimmten begrenzten Toolbox lösen. Wer sich Blog-Berater nennt, sagt damit also schlicht: "Ihr Marketingproblem interessiert mich nicht, ich möchte mit Ihnen über Blogs reden." Was aber, wenn Blogs im aktuellen Fall das Problem nicht lösen? Viele Leute, die sich mit den neuen Kommunikationsformen im Netz befassen, sind viel zu fokussiert auf einzelne Instrumente und interessieren sich dabei nicht genug für die Marketingaufgabe, die es jeweils zu lösen gilt.
Brauchen kann man in der komplexen medialen Umwelt, in der sich das Marketing heute bewegt, allein Berater, die zugleich eine Vorstellung davon haben, was PR erreichen kann, was ein Werbespot bewegt, was man mit einem Blog erreichen kann, wie Word-of-Mouth Marketing geht und was man mit Twitter eher nicht versuchen sollte. Das sind dann aber keine Web2.0-Berater oder Social-Media-Experten. Das sind dann Medien-, Kommunikations- und/oder Markenberater.
(Nebenbemerkung: wir bei trnd beraten daher übrigens auch nicht, zumindest nicht im engeren Sinn. Wir erläutern jedem gern, was unsere Plattform kann und was sie nicht kann. Und wir freuen uns, wenn die Berater in den Media-Agenturen dann darauf basierend unsere Leistung an die Kunden empfehlen, für die sie lohnt. Und es bei denen lassen, bei denen es nicht passt.)
12. April 2009: schöner Nachtrag dazu von Karsten.