Offenbar kommt das unsägliche Buch "Cult of the Amateur" von Andrew Keen derzeit auf deutsch heraus, unter dem ebenso unsäglichen Titel "Die Stunde der Stümper". Ich habe mich bereits vor einer Weile mit der englischen Fassung des Buches befasst und eine Kritik geschrieben. Essenz der Kritik ist dieses: ich halte jede Stimme, die Entwicklungen in der Medienlandschaft kritisch kommentiert, für extrem wichtig. Wenn dies jedoch offenbar völlig ohne Sachkenntnis und mit haarsträubenden Argumenten geschieht, die an die realitätsverdrehende Sturheit von George W. Bush oder Sarah Palin erinnern, dann sollte das auch gesagt werden. Denn bei Keen ist dies der Fall, meiner Ansicht nach. Der zweite Punkt, der mir wichtig ist: Keen betont wieder und wieder, wie wertvoll die Leistung von Herausgebern und Verlagen und Zeitungsmachern ist, und dass deren Fehlen im Web die Katastrophe heraufbeschwören, weil Fakten nicht geprüft und Polemik nicht entschärft werden, weil es schlicht keine Qualitätskontrolle gibt. Dann veröffentlicht er aber ein Buch, das vor Fehlern nur so strotzt - er demontiert also sein Argument letztlich selbst. Für alles weitere: bitte hier entlang.
Nachtrag 01.11.2008: Man kann kommende Woche in Berlin mit Keen diskutieren, Anmeldung über Facebook. (Kommentar.)