Vor einer Weile gab es ja mal viel Ärger, weil Facebook - unter den Namen Beacon - die Kaufentscheidungen von Mitgliedern per Alert auch an ihre Freunde kommuniziert hat. Der private Akt des Kaufens wurde mit einem Mal zu einer öffentlich sichtbaren Sache, die auf diese Weise andere ebenfalls zum Kauf anregen sollte. Automatisierte Mundpropaganda also.
Facebook hat dafür viel Kritik einstecken müssen. Da aber der Druck, nun mal endlich irgendwelches Geld verdienen zu müssen, offenbar größer wird, denkt man weiter über "soziale Werbung" nach. Laut einem Blog-Eintrag bei Wired könnte das offenbar folgendermaßen aussehen: Normalerweise bekommt man Meldungen über die Aktivitäten seiner Kontakte bei Facebook im Newsfeed, wenn das System davon ausgeht - aufgrund eines entsprechenden Algorithmus auf der Plattform -, dass die Updates von dieser Person für mich auch interessant sind. Vielleicht, weil diese Person und ich sehr viele gemeinsame Kontakte haben und wir vielleicht auch ähnliche Interessen angegeben haben.
Für Marketingzwecke kann dieses System nun quasi "überschrieben" werden - mit anderen Worten: wenn ein Marketer das bestellt, erhalte ich mit einem Mal auch Updates von einem entfernteren Bekannten, mit dem ich nur wenig gemeinsam habe, sofern diese Updates den Markennamen des Kunden enthalten. Dann werden sie mir nun auch gezeigt. (So verstehe ich zumindest den Wired-Blogpost.)
Der Ansatz ist auf jeden Fall weniger kritisch als der eingangs geschilderte von vor einigen Monaten. Dennoch - irrelevant erscheindende Meldungen zu pushen, erscheint mir wie ein Ansatz aus der Vergangenheit des Marketing. Nicht aus der Zukunft.
Nachtrag 23.08.2008: Olaf hat im Kommentar darauf hingewiesen - ein weiteres neues Produkt sind Engagement Ads, die man buchen kann. Nutzer können diese Anzeigen kommentieren und sich innerhalb ihres Friendfeeds als Fan des jeweiligen Produktes oder der Marke outen. Mehr dazu bei Brand Republic.