Gerade habe ich E-Mails von Web2.0/PR-Kollegen aus Frankreich bekommen: "Wir haben hier ein Projekt, für das wir dringend deutsche Blogger rekrutieren wollen. Die wichtigsten haben wir angeschrieben, aber es gibt irgendwie keine Reaktion. Könnt Ihr uns helfen?"
Nun muss ich erstmal mühsam erläutern, dass wir eben grade nicht irgendwelche Blogger anmailen und ihnen Dinge vorschlagen, die sie nicht interessieren. Sondern dass - wer überhaupt von uns hören will - bei uns Mitglied werden muss, und dass wir nur die Leute in Kampagnen involvieren, die sich bei uns melden und uns wissen lassen, dass sie großes Interesse an einem Projekt haben. Wer Enthusiasmus und Begeisterung für ein Projekt erzielen will, der darf nicht mit "Push" auf die Leute zugehen, sondern muss sich komplett auf "Pull" verlassen - damit nur die Teilnehmer dabei sind, die auch wirklich Interesse haben.
Alles andere ist alte Sender-Empfänger-Mentalität.
(Hinzu kommt: in Frankreich ist ja das Bloggen ein viel größeres und verbreiteteres Phänomen. Ich glaube, dass man hierzulande - selbst wenn es gelingt, ein paar Blogger für ein Projekt zu motivieren - kaum wirklich nennenswerte Kommunikationseffekte in der Bevölkerung erzielt. Google-Suchergebnisse kann man über die Mitwirkung von Blogs verbessern, interessante authentische Inhalte zu einer Marke oder einem Produkt im Netz sammeln - dort, wo danach gesucht wird. Aber eine neue Sache über Blogs wirklich bekannt zu machen, gelingt nur in Einzelfällen, denke ich.)