Man kann virale Werbung machen. Was Daimler mit "Cin King Motors" macht, ist keine.
Bei viraler Werbung besteht die Grundidee darin, dass man sich den Media-Etat spart und stattdessen alles dafür tut, dass sich die Werbung idealerweise im Internet von allein verbreitet. Üblicherweise muss man dabei nachhelfen, weil das so ganz von allein fast nie funktioniert, aber die Kosten des entsprechenden Ausstreuens im Netz sind immernoch geringer, als wenn man die Millionen Media-Etats dafür verwenden muss. Hinzu kommt, dass die Werbung von den Leuten aktiv angesehen oder gar von Freunden empfohlen wird. Dadurch kann sie leichter die Aufmerksamkeitsfilter unterlaufen und wird ggf. positiver aufgenommen. (Es ist und bleibt aber dennoch Werbung, die als Werbung funktionieren muss. Es wird nicht plötzlich Mundpropaganda daraus - die Mundpropaganda hilft nur mit, den Spot zu verbreiten.)
Warum ist Cin King Motors keine virale Werbung? Weil offenbar Unfugsbotschaften für großes Geld mit Media-Schaltungen verbreitet wurden. Hier wurde also Media-Geld in die Hand genommen, um irgendwie über eine krasse Aktion Mundpropaganda anzuregen. Sowas kann man machen, um Kreativpreise zu gewinnen und um alles in der Welt irgendwie Aufmerksamkeit zu erregen. Aber virale Werbung ist das nicht, denn es steckt ja nicht mal eine Botschaft darin, die der Marke irgendwas bringt. Es besteht nur die Hoffnung, dass ganz am Schluss, wenn es sich alles auflöst, die Leute über die Marke reden, die eigentlich dahinter steckt. Die aber natürlich viel uninteressanter ist, als die Kommunikation zum fiktiven Cin King Motors.
Ich kann's auch kürzer sagen: Cin King Motors ist keine virale Werbung, sondern eine enorme Geldverbrennungsmasche. (Da fällt mir ein - zu sowas habe ich übrigens mal mit Freunden einen Song gemacht. Scheint immernoch aktuell zu sein...)