Bei MediaPost gibt es gerade zwei interessante Meldungen, das Mundpropaganda-Verhalten der US-Amerikaner betreffend:
- 50% produzieren Online-Content: Deloitte & Touche wollen herausgefunden haben, dass die Hälfte der Online-Nutzer in den USA bereits aktiv Inhalte im Netz erstellt. Interessant, denn das würde der 90-9-1-Regel ja widersprechen.
- Konsumenten recherchieren auch die Produkte des täglichen Gebrauchs online: einer Studie gemäß erklären 70% der Befragten, dass sie sich zu Produkten online informieren, bevor sie im Supermarkt einkaufen. Auch das finde ich einigermaßen bemerkenswert, wenn es denn zutrifft. Meine Annahme war immer, dass nach Erfahrungen und Meinungen anderer Nutzer dann aktiv gesucht wird, wenn man Kaufentscheidungen für komplexe oder teure oder riskante Produkte fällen muss. (In diesem Zusammenhang werden dann auch die vielbeschworenen Meinungsführer wichtig.) Bei den Produkten des täglichen Hausgebrauchs dachte ich dagegen eher, dass hier weniger die aktive Informationssuche eine Rolle spielt, und dass eher die nicht nachgefragte aber spontan entstehende Mundpropaganda von Freunden und Bekannten wirken ("Probier' doch mal diese neue Suppe aus, die schmeckt super!") und Kaufentscheidungen beeinflussen kann. Wenn die Amerikaner tatsächlich zu Tütensuppen, Gefrierkost oder Haarshampoo im Netz recherchieren, dann wäre das auf jeden Fall interessant.
Bei solchen Meldungen zu Marktforschungsergebnissen muss man immer sehr vorsichtig sein - es ist nicht dokumentiert, wer da wie und wo befragt wurde. Aber es wäre schon interessant, wenn die Bedeutung von Online-Mundpropaganda in dieser Weise in den USA zunehmen würde.