Ausgabe der W&V vom 13.12.2007. Es geht um das diesjährige Kreativranking der deutschen Agenturen. Weiter hinten im Artikel heißt es:
"Das Internet - und die mit ihm gewachsene neue Art der Verbreitung medialer Botschaften - zeigt gravierende Auswirkungen. (...) Über Figuren wie Horst Schlämmer (VW) und Ron Hammer (Hornbach) [...] hätten Kreative vor fünf Jahren vermutlich noch die Nase gerümpft. Man hätte gefragt nach der Relevanz der Botschaft für die Marke; vom Product Value ganz zu schweigen. 'Logik wird überbewertet', meint dazu JvM-Kreativchef Voss. 'Die jungen Leute wollen Spaß haben. Sie sind deshalb dankbar für solche Spots.'"
Aha. Weil die jungen Leute für Blödsinn dankbar sind, ist es nun Aufgabe der Marken, ihnen für teures Geld Blödsinn zu bieten? Meiner Ansicht nach ist es doch Aufgabe der Marken, sich selbst zu verkaufen? Wenn dafür 30-Sekunden-Fernsehgeschichten nicht mehr nützlich sind, dann muss man eben was ganz anderes erfinden, das einem erlaubt, auf relevante ansprechende Weise zu vermitteln, warum ein bestimmtes Produkt wert ist, gekauft zu werden. Stattdessen hinzugehen und einfach weiter Fernsehgeschichten zu erzählen, die nun aber einfach etwas ganz anderes verkaufen - nämlich eine Figur wie Horst Schlämmer, oder die Agentur, die ihn erfunden hat - kann doch nicht die strategische Antwort sein.