Ein neues Web Venture scheint am Start, das bereits von Anfang an auf den Einbau möglichst vieler viraler Effekte zu setzen scheint. Bei Yingiz - einer Web 2.0-Variante der alten Letsbuyit-Idee - versucht man offenbar auf die wichtigsten Knöpfe für Mundpropaganda zu drücken:
- Grundsätzlich ist eine Einkaufsgemeinschaft Mundpropaganda-tauglich, denn die bestehenden Mitglieder haben ja etwas davon, wenn sie neue Mitglieder hinzuwerben. Zumal man hier an den Provisionen der Mitglieder, die man geworben hat, mit partizipiert.
- Wenn das alles tatsächlich so einfach funktioniert wie in der Pressemeldung beschrieben, dann kann man die Plattform beim Shoppen unterbrechungslos nutzen, ohne viel Login-Logout-Ärger. Einfache Verwendung ist wichtig für schnelle Diffusion.
- Eine sehr interessante Komponente ist meiner Ansicht nach, dass man seine Provision in Anteile am Unternehmen umwandeln kann. Das sollte - wenn es denn genug Leute machen - Involvement steigern und wiederum dafür sorgen, dass die Leute regen Anteil am Unternehmen nehmen.
Natürlich gibt es dabei eine Reihe offener Fragen: Welche Shops sind dabei? Funktioniert die Einbindung der yingBar tatsächlich so problemlos? Über was für Beträge bei den Provisionen und Ersparnissen reden wir hier eigentlich? Und was für Mikroanteile sind das wohl, die man da erwirbt?
Aber insgesamt ist das Konzept spannend, finde ich. Ich bin gespannt, wie gut die Vermarktung funktionert. Denn das wäre dann ein Beispiel für wirklich geplantes virales Marketing im umfassenden Sinne. Das ganze Konzept ist auf Involvement und Verbreitung durch die Nutzer abgestimmt. (Die Kenner unter den Lesern werden mir vermutlich jetzt erklären können, bei welcher US-Idee das "abgecopycated" ist... ;-)
Nachtrag 11:13 Uhr: Stefanie von Yingiz erklärt im Kommentar, dass für den Erhalt der Provision keine Einkaufsgruppen gebildet werden müssen, sondern dass einfach die Umsätze bei den verschiedenen Shops aggregiert und dann die Provisionen umgeschlagen werden. Also eine starke "Dezentralisierung" des Letsbuyit-Ansatzes.
Nachtrag 29.11.07, 17:16 h: Bei Web Business 2.0 gibt es ein paar kritische Töne.