Vor einigen Tagen hatte es in den USA eine Art 'YouTube Publicity Stunt' gegeben: CNN und YouTube hatten gemeinsam ein Debatte mit einer Reihe von demokratischen Präsidentschaftskandidaten organisiert, bei der YouTube-Nutzer Fragen per Video hochladen konnten, auf die dann die Kandidaten in der Sendung antworten sollten. 3000 Videos wurden hochgeladen, von CNN wurden am Schluss 39 für die Sendung ausgewählt. Auch wenn das erstmal nicht sehr demokratisch ist - vielleicht hätte man die Nutzer selber für die Fragen voten lassen können? - scheinen verschiedene Pressestimmen aus den USA darin einig zu sein, dass die Sache insgesamt recht gut funktioniert hat. Bei Reuters wünscht sich der Schreiber, die Kandidaten hätten doch auch so entspannt und locker in Jeans antworten sollen, wie die Fragenden gefragt haben, die im übrigen mehrheitlich einigen Zynismus gegenüber den Politikern hätten durchblicken lassen. Bei CNet wird vor allem darauf hingewiesen, dass die Politiker zu häufig den Fragen - die deutlich direkter gewesen seien, als man es von Journalisten gewohnt sei - ausgewichen seien, was der Moderator auch nicht verhindert habe. Und der Journalist bei Adage fand, die Sache sei überraschend gut gewesen. Trotz Nichtbeantwortung von Fragen seitens der Politiker, denn sie seien den Fragen der Leute auf YouTube letztlich doch weniger ausgewichen als üblich. Insgesamt sind sich die Kommentatoren einig, dass es ein guter Anfang war.
Wer Interesse hat, kann nun auch bei der gleichen Veranstaltung mit den Republikanern dabei sein.
Auch wenn das erst ein erster vorsichtiger Versuch war, finde ich die Sache im Sinne eines Cluetrain-artigen Direktdialogs nicht schlecht. Der Weg bis zu einer echten öffentlichen Auseinandersetzung ist noch weit, aber man muss ja irgendwo anfangen. Vielleicht organisieren ja die Sevenloads hier so eine Sache bei der nächsten Bundestagswahl?
(Gefunden habe ich das auf dem WOMMA-Blog.)
Nachtrag 07.08.2007: Hinweis von Klaus Eck in den Kommentaren - hier gibt's das alles zu gucken!