In den letzten Tagen kam wieder einiges zusammen, und wegen meiner Reisen kann ich jeder einzelnen Geschichte leider nicht die Aufmerksamkeit geben, die sie verdienen. Also wieder in der Übersicht:
- "User Generated Advertising": Pete Blackshaw hat schon vor einigen Tagen eine Liste mit zehn Punkten zusammengestellt, in der er aufführt, was man bei Werbekampagnen beachten muss, bei denen die Nutzer oder Kunden aufgefordert sind, Werbung zu entwickeln. Zwei wichtige Punkte sind meiner Ansicht nach Nr. 6 ("Man darf die Nicht-Winner nicht ignorieren - auch das sind Fans, deren Enthusiasmus man nicht unterschätzen sollte.") und Nr. 10 ("Weg von der Kampagne, hin zur Plattform - anstatt nur eine begrenzte Kampagne zu launchen, sollte man den Prozess zu einem dauerhaften Teil des eigenen Marketings machen.") Zu dem Thema gab's ja kürzlich auch was bei Spiegel Online.
- Crowdsourcing: Matias von VisualOrgasm und Hannes Treichl schließen sich zusammen und bauen parallel zur VO-Plattform eine eigene Crowdsourcing-Agentur auf. Wir diskutieren ja eh viel gemeinsam, ich wünsche den beiden viel Erfolg!
- BzzAgent: noch ein verspäteter Nachtrag, ein Artikel aus den BBC News über den Start unserer US-Kollegen in England. Mit BzzAgent stehen wir derzeit in recht engem Kontakt, da gerade eine Art kleine Diskussionsrunde aufgebaut wird, in der sich Dienstleister aus der ganzen Welt, die nach dem Modell von trnd oder BzzAgent funktionieren, über verschiedene Aspekte dieser Art des Umgangs mit Word of Mouth Marketing austauschen wollen. Das wird sicher sehr interessant, denn von Südkorea über Holland bis USA sind ganz verschiedene Firmen vertreten. Das Ganze ist allerdings nicht als offizieller Verband o. ä. gedacht, sondern nur als informelle Möglichkeit, sich auszutauschen.
- Forbes.com: Wikis sind ja im Marketing noch eher unterrepräsentiert (es sei denn, ein Barcamp soll vermarktet werden... ;-), daher ist vielleicht ganz interessant, dass Forbes jetzt ein Wiki benutzen will, um seine Leser stärker zur Interaktion anzuregen. Mehr dazu bei womma.org.
- VM People / Popakademie / Alternate Reality Game: Die VM People haben eine Dokumentation über ihr Studentenprojekt-ARG für Enigma ins Netz gestellt. Natürlich beleuchtet der Film nicht die kritischen sondern nur die positiven Seiten des Projektes und stellt mittels sonorer Erzählstimme das Ganze als unglaublichen Erfolg dar. Also insofern ist der Film erstmal ganz klassisch Werbung. ;-) Man kann die geskriptete Begeisterung des Sprechers gut raushören, wenn er ausruft: "Und das virale Spiel schlägt ein!" Interessant aber ist, dass die Vielschichtigkeit und die unterschiedlichen Medien beleuchtet werden, die man für ein ARG braucht, insofern ist es sehr gut, dass sowas nun mal dokumentiert ist. Aber auch auf die Gefahr hin, hier als Spielverderber zu gelten: Ich bin sicher, dass solche Games für alle Beteiligten sehr spannend sein können. Aber ich bin ganz und gar nicht sicher, ob sie das richtige Vehikel für's Marketing sind. Denn auch wenn Mundpropaganda entsteht, dann ist es eben Mundpropaganda über eine verrückte Geschichte, damit aber meistens weit weg von Marke und Produkt. Ich glaube, dass ARGs ein Superunterhaltungsformat sind. Aber in den wenigsten Fällen ein nützliches Marketingvehikel. (Ach so, und wer genau hinguckt, der findet mich auch in dem Film, an einer Stelle. ;-)
So denn.