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Ich bin beruhigt.

Über meine Referrer-Statistiken habe ich soeben entdeckt, dass mein Blog bei einer Google-Suche nach "da huba da meia und i" direkt an dritter Stelle kommt. Puh. Und ich hatte schon Sorge...

ConnectedMarketing.tv | Folge 18: Stefan Keuchel, Google

Link: sevenload.com

Gestern hatte ich die Gelegenheit, mich mit Stefan Keuchel bei Google zu unterhalten. Wir haben über viele Dinge geredet - über die Rolle von Google in der öffentlichen Wahrnehmung, und wie das mit PR-Arbeit für so eine Marke läuft, und wie die Veränderung der Wahrnehmung des Unternehmens an manchen Stellen - man hört ja mittlerweile auch Kritik wegen der mächtigen Rolle, die Google heute einnimmt - intern wahrgenommen und wie damit umgegangen wird.

Im Video-Interview ging es dann aber wieder um eins: um Mundpropaganda. Stefan ist natürlich ein Vollblut-PRler, der sehr viel über die Produkte des eigenen Hauses redet - aber wenn man ihm dabei zuhört, wird gerade das deutlich, was ich für Mundpropaganda als besonders wichtig empfinde: die beste Grundlage für besonders gute Mundpropaganda ist Begeisterung der eigenen Mitarbeiter im Unternehmen für das Produkt. Nur wenn die Leute, die direkt damit zu tun haben, begeistert drüber reden, dann werden es auch andere außerhalb des Unternehmens tun. Und bei Stefan kommt die Begeisterung rüber.

Authentizität.

Heute hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Studentin, die derzeit ihre Diplomarbeit zum Thema 'Authentizität' schreibt. (Ich habe ja neulich schon mal an einer Diskussion zu diesem Thema teilgenommen.) In der Diskussion entstand dann meine Definition dessen, was eigentlich Authentizität im Marketing ist, aus meiner Sicht:

1. Man sagt, was man denkt und vermittelt klar und deutlich, wo das Unternehmen hin will.
2. Das, was man sagt, lebt man auch - d.h. dass das unter Punkt 1 Gesagte kein Lippenbekenntnis ist, sondern sich in der täglichen Arbeit ebenso wie in der Strategie wiederfindet.
3. Man ist bereit, diese Punkte im offenen Dialog mit seinem Publikum zu bereden, nicht nur mit einer Sender-Empfänger-Logik. Denn authentische Kommunikation entsteht dort, wo es Rede, Gegenrede gibt.

Die Studentin wollte mich dann mehrfach zu einer Diskussion dazu bewegen, dass die Dove-Kampagne ein Beispiel für "authentische Werbung" ist. Aber da musste ich immer wieder festhalten, dass die Dove-Kampagne alles andere ist. Man darf mich hier nicht falsch verstehen - ich finde die Kampagne sensationell. Aber authentisch ist sie nicht.

Und das ist auch das, was mich an der Authentizitätsdiskussion im Marketing häufig so stört: es geht den Leuten meistens überhaupt nicht darum, dass Unternehmen wirklich authentisch kommunizieren. Es geht in den meisten Fällen darum, dass Unternehmen so aussehen, als würden sie authentisch kommunizieren. Irgendwo konnte man lesen, dass das Casting für die Dove-Werbung länger dauert, aufwändiger ist, als ein normales Casting. Klar - man muss ja alte und nicht klassisch-schöne Leute finden, die dennoch cool rüberkommen... Eben: cool rüberkommen. Und auch diesem Brand Eins-Text kann man entnehmen, dass das alles Inszenierung ist. Von 'inszenierter Authentizität' sprach auch meine Gesprächspartnerin heute morgen.

Lustig: "inszenierte Authentizität". Wie soll das denn gehen?

Wer authentisch sein will, muss zu sich stehen und echten Dialog dazu erlauben und wollen. Alles andere ist Augenwischerei in Bezug auf Authentizität. Wobei Augenwischerei durchaus gute Werbung sein kann.

Apple Marketing vs. Microsoft Marketing

Auch wenn zu dieser Überschrift sicher schon mehr als genug gebloggt, geschrieben, gemeint, gedacht und gewitzelt worden ist, habe ich hier nochmal einen Gedanken, der neulich im Gespräch entstand:

Könnte es sein, dass die Ansätze von Microsoft und Apple so unterschiedlich sind, weil sie insbesondere anfangs auf sehr unterschiedliche Ps aus den vier Ps des Marketing setzen? Bekanntlich setzen sich klassischerweise die 4 Ps des Marketingmix folgendermaßen zusammen:
Price: Welchen Preis verlange ich für mein Angebot?
Product: Wie genau sieht mein Angebot selber aus?
Place: Auf welchem Wege stelle ich mein Angebot zur Verfügung? (Distribution!)
Promotion: Wie mache ich mein Angebot bekannt?

Auch wenn das die Sache einigermaßen verkürzt, stelle ich mal folgende These auf: Microsoft ist besonders stark bei den Ps für Place und Price. Das Unternehmen hat früh erkannt, dass es durch Setzen auf einen offenen Standard für alle PC-Hersteller eine massive weltweite Distribution erreichen kann. Das sorgt für Skaleneffekte und damit für ein günstigeres Angebot, wo wir beim Preis wären. Apple dagegen setzt auf die beiden anderen Ps: Auf eine besonders ausgefeilte Produktpolitik, bei der viel Liebe zum Design eine entscheidende Rolle spielt. Hinzu kommt dieselbe Liebe zum Design bei der 'Promotion', also der Werbung, zur Bekanntmachung der Produkte.

Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Unternehmen, das besonders stark auf Design für die eigene Marktmacht setzt, über Produkte und Werbung punktet. Ein Unternehmen, dass besonders stark auf Standardisierung für die eigene Marktmacht setzt, muss dagegen durch schnelle Distribution rapide Marktdurchdringung erreichen, um mittels Omnipräsenz Marktmacht aufzubauen.

Interessanterweise funktionieren beide dann über Mundpropaganda. Die einen, weil die Produkte so viel Spaß machen, dass Leute drüber reden. Die anderen, weil die Produkte so verbreitet sind, dass sie als Standard angenommen werden und man überrascht drüber redet, wenn der andere das Produkt nicht verwendet. (Heute hat sich natürlich einiges geändert: Apple arbeitet mit den eigenen Stores an der Distribution und Microsoft bemüht sich um innovatives Design.)

Nur so ein Gedanke.

DMMK: Entschuldigung, noch ein Video.

Ich gebe zu, die Videos nehmen hier grade Überhand. Aber auch beim DMMK wurde mitgeschnitten, und der Vortrag, den ich dort gehalten habe, ist nochmal eine schöne Möglichkeit, unseren Ansatz bei trnd kennenzulernen.

Im anschließenden Gespräch mit Markus Roder wurde deutlich, dass ich in meiner Präsentation zu negativ über virale Werbung rede. Ich gebe zu - das habe ich zur Abgrenzung getan. Aber es wird letztlich dem Thema nicht gerecht, denn virale Werbung ist ein Ansatz, mit dem man für seine Marke arbeiten kann. Man sollte nur deutlich machen, dass es eben nur eine Facette von Viral Marketing ist. Ich werde das daher künftig etwas anders machen.

(Ich verspreche auch, dass es nun mit der Selbstbeweihräucherung hier erstmal Schluss ist... ;-)

Viral Marketing für Web-Start-Ups: Interview bei Gründerszene

Noch ein Nachtrag zum Barcamp in Hamburg - Jan Beckers, der das Gründerszene-Blog jetzt mit befeuert, hat mich nach meiner Session dort auch noch auf Video interviewt. In einem sehr angenehm entspannten Gespräch konnte ich ein paar Gedanken dazu loswerden, wie ich zu meiner Doktorarbeit und zu trnd gekommen bin und welche Dinge Web-Start-Ups beachten sollten, wenn sie Viral Marketing für ihre Plattform machen wollen. (Dazu passt auch der vorherige Eintrag über Web-Start-Ups als Rockbands.)

(Nur der Vollständigkeit halber: mein Name wird immer mit OE geschrieben, online wie offline. ;-)

Gastbeitrag beim Gründerraum: "Seid eine Rockband!"

Beim Barcamp in Hamburg habe ich eine gut besuchte Session zum Thema "Viral Marketing für Web Start-Ups" gemacht, bei der es unter anderem darum ging, dass man sich mit seiner Plattform sein Publikum sozusagen "erspielen" muss. Auf Einladung von Sebastian Matthes konnte ich zu diesem Thema jetzt auch einen Gastbeitrag für sein Gründerraum-Blog schreiben: "Seid eine Rockband!"

ConnectedMarketing.tv | Folge 17: Hannes Treichl

Link: sevenload.com

Gestern habe ich Hannes Treichl in München getroffen, ich war bei den trnd-Kollegen, Hannes war auch grade in München, da konnten wir zusammen Mittag essen gehen. Hannes hatte dann auch noch Zeit für ein Interview, in dem er ein paar wenige Sätze zu Mundpropaganda, Crowdsourcing und seinen Plänen mit VOdA sagt - ein Projekt, das er gemeinsam mit Matias in Zusammenhang mit VisualOrgasm auf die Beine stellt. (Man möge übrigens den komischen Sound entschuldigen, wir waren wegen Baulärm von der Terasse ins Treppenhaus geflohen. Da klang es halt so. ;-)

Vermischtes.

Die beste Mundpropaganda bekommt das Unternehmen, das sich um einen Kunden bemüht, der auf dem Absprung ist, und den es wieder herumdrehen und zum Bleiben begeistern kann. Dass Yahoo/Flickr in Deutschland keinerlei Interesse an derart begeisterter Mundpropaganda haben, hat Nico Zorn grade erlebt. Microsoft dagegen setzt sozusagen eine gute alte Tradition fort und macht wieder eine schräge Story zum Halo3-Launch. Und bei uns gibt's wieder zwei neue spannende Projekte, und eins davon ist auch von Microsoft.

Nachtrag 18:52 Uhr: Bei Spiegel Online eine Übersicht zu der ganzen Flickr-Geschichte. Aus meiner Sicht die wichtigste Passage: "Wenn ein Mitmach-Portal die Kritik von Nutzern irgendwie löscht, versteckt, behindert, ist es meist vorbei mit dem Vertrauen. Das ist der endgültige Beleg dafür, dass Nutzer eines Mitmach-Portals nicht Teilhaber sind, sondern unbezahlte Zuträger erwünschter Inhalte. Dass man so ganz schnell die Gefühle vieler Nutzer verletzt, hat schon die Nachrichten-Seite Digg erfahren."

Wenn man für Mundpropanganda Geld bezahlt...

... könnte das in etwa so laufen: CashToBuzz (Film), und hier die Seite dazu.

;-)