Das Plakat hier (Entschuldigung wegen der Qualität, schlechtes Fotohandy...) hängt aktuell als Werbung an 18/1-Plakaten in Berlin und ist die Ankündigung des Werbekongress, wohl DER Nachwuchsevent der deutschen Werberanche. Im Kleingedruckten stehen Worte wie "Urban Warrior" oder "Stürme das Schlachtfeld". Schade eigentlich.
Es ist schade, wenn man beobachten kann, dass der Nachwuchs neue Entwicklungen nicht versteht. Wer bei der aktuellen Mediensituation und den Entwicklungen insbesondere im Internet das Kriegsvokabular auspackt, hat nicht begriffen, was los ist. Heute muss man, damit es im Marketing noch funktioniert, genau dieses Vokabular ablegen. Es geht statt Krieg, Schlacht und (Häuser-)kampf um Dialog, Austausch, Zuhören, Authentizität und Aufeinanderzugehen. Auf jeden Fall im Umgang mit den Kunden, Nutzern, Konsumenten. Aber auch mit der Konkurrenz. Bei extrem dynamischen Märkten sind Allianzen gefragt, Kooperationen, Miteinander, nicht nur Gegeneinander. Wer dagegen mit Kampfansage droht, ist ganz schnell bei Marketingformen wie diesen hier. Und die sind mittlerweile alles andere als angesagt.
Aber ehrlicherweise glaube ich, dass viele gerade jüngere Leute (mein Gott, ich bin doch auch noch nicht so alt...! ;-) kapiert haben, was los ist. Kürzlich habe ich grade erst zwei Nachwuchsleute aus der BBDO-Gruppe kennengelernt, die nur darauf warten, dass ihre Chefs und Kunden sie endlich machen lassen - mit viralen Ansätzen, mit neuem Umgang mit Zielgruppen im Internet. Und es gibt sicher mehr davon...
Für den Werbekongress hätte ich ein anderes Wort vorgeschlagen. Auch wenn's hippiemäßig klingt: "Freundschaft". Kunden lieben Marken. Wenn man richtig mit ihnen umgeht, erzählen sie allen davon.