Mittwoch und Donnerstag dieser Woche habe ich zwei anregende Tage in Fulda verbracht. Untergebracht in einem Haus mit dem bemerkenswerten Namen Hotel Peterchens Mondfahrt, das sich zwar als ein wenig skurril aber liebevoll geführt erwies, war ich als Referent und Workshopleiter beim Deutschen Fundraising Kongress 2007 aktiv.
Am ersten Tag habe ich einen kleinen aber feinen Workshop zum Thema 'Viral Marketing' für Non-Profit-Organisationen gemacht. Ich habe dabei zunächst ein paar Grundüberlegungen zur Wichtigkeit des Themas Mundpropaganda im Marketing vorgestellt und dann meinen grundsätzlichen Ansatz für den Umgang damit zu vermitteln versucht. Eine wichtige Rolle hat dann in der gemeinsamen Diskussion vor allem das Thema "Blogs / Web 2.0" gespielt, denn wenn man diejenigen Effekte nutzen will, die Kunden oder eben Spender dazu anregen, Mundpropaganda zu machen und ein Angebot (oder einen Spendenzweck) an Freunde und Bekannte weiterzuempfehlen, dann sind die Web2.0-Tools einfach ein extrem nützliches Instrumentarium, das sowohl beim Auffinden der richtigen Leute wie auch beim Dialog und Austausch sehr hilfreich ist.
Am Abend saß ich dann mit Jochen Voß von DWDL zusammen, der sich einerseits im Web 2.0 sehr gut auskennt, andererseits aber vor allem die Veränderungen in den klassischen Medienmärkten im Auge hat und sehr viel Interessantes zum Wandel gerade auch im Fernsehmarkt erzählen konnte.
Er hat dann am folgenden Tag ein Panel moderiert, auf dem neben mir auch Thomas Pleil (den wiederzusehen eine Freude war!), Florian Radke vom Freien Netzwerk Berlin und Rosella Alicandro von der Welthungerhilfe saßen. Da Thomas sich auf seinem Blog intensiv mit der Podiumsdiskussion (was am Schluss eher eine sehr anregende Diskussion mit allen im Raum wurde) auseinandergesetzt hat, verweise ich einfach auf seinen entsprechenden Eintrag. Am Nachmittag habe ich dann noch eine Kurzfassung meines Workshops als Vortrag gehalten, und auch dabei gab es sehr interessante Diskussionen und Austausch.
Mein Fazit: gerade die Non-Profit-Organisationen können von den neuen Dialogmöglichkeiten im Web 2.0 enorm profitieren. Ihnen bieten sich damit auf der einen Seite ganz neue Möglichkeiten, ihre Arbeit anschaulicher, transparenter und involvierender zu vermitteln. Auf der anderen Seite können sie damit Partizipation schaffen und ihre Spender wirklich zu Anwälten einer guten Sache machen, was wiederum für Mundpropaganda sorgt. Wenn..., tja: Wenn es ihnen gelingt, aus dem starren Sender-Empfänger-Denken auszubrechen und sich auf den teils mutigen Schritt in eine neue Kommunikationswelt einzulassen. Mein Eindruck war, dass die meisten Anwesenden gedanklich längst so weit sind, und dass es nun gilt, die Hierarchieebenen darüber dafür zu begeistern. Das scheint die mit Abstand größte Herausforderung zu sein.