"Wie kann ich denn meine neue Online-Plattform durch Mundpropaganda bekannt machen?" Das wird immer wieder gefragt, wenn ich Vorträge zu Marketing und Mundpropaganda halte. Meine Antwort ist dann immer, dass zunächst - um die kritische Masse zu erreichen - erst einmal Fleiß zählt. Man muss von Pontius zu Pilatus laufen und wieder zurück, allen von der neuen Sache erzählen, immer wieder erklären, was man macht, immer wieder zeigen, was das Produkt kann, immer wieder Überzeugungsarbeit leisten. Als Beispiel zitiere ich gern Christian Clawien von Mister Wong, der monatelang landauf landab unterwegs war und ist, um so viele Blogger und Publikationen wir möglich von dem Bookmarking-Dienst zu überzeugen.
Die Firma Holtzbrinck geht da entschieden weniger subtil vor, wenn es gilt, erstmal Masse zu machen, damit die massiven Mundpropaganda-Effekte einsetzen. Anstatt überzeugend zu wirken, versuchen es die Macher hinter schülervz einfach mit Real Life Spam: so laut schreien wie möglich, damit es möglichst nicht zu überhören (bzw. übersehen) ist. Das mag der eine oder andere Beteiligte vielleicht ganz krass-innovativ und irgendwie rebellisch finden, aber ich kann mir vorstellen, dass die Mehrheit der Leute das tatsächlich eher für ziemlich blöde hält. Manche fühlen sich sicher mehr als nur gestört von so etwas.
Was ich gar nicht verstehe: welches Interesse hat RTL daran, die Sache so massiv zu unterstützen? Denn die geheuchelte Empörung des Sprechers ist ja nun alles andere als glaubwürdig...