Neulich in der Diskussion um BlogPay hat Sympatexter(in) gefragt, ob eine Newsseite mit Kommentarfunktion nicht schon ein Blog sei. Die Frage sollte einen eigenen Eintrag bekommen, dachte ich mir.
Entscheidend ist bei der Antwort, ob man Blogs aus technischer Sicht betrachtet oder aus menschlicher Sicht. Wenn man sich allein technisch dafür interessiert, wie Blogs aufgebaut sind, dann könnte man die Frage mit Ja beantworten. Wenn man davon ausgeht, dass die bewusste Newsseite für jeden Eintrag eine Einzelseite hat, die man verlinken kann, und auf der man seine Kommentare hinterlassen kann, dann ist das rein technisch sehr nah dran an einem Blog.
Es ist aber wichtig zu verstehen, dass das 'Bloggen' nicht allein mit 'Blog-Technik' zu tun hat, sondern auch noch mit der menschlichen Seite, also mit der Art des Umgangs durch den Betreiber. Dieser Sicht zufolge ist Bloggen eine neue Art der Web-Kommunikation, die darauf aufbaut, dass 'der/die Bloggende' echten Dialog betreibt, indem sie oder er nicht nur auf dem eigenen Blog Kommentare zulässt, sondern auch auf diese eingeht, außerdem auf anderen Blogs Kommentare hinterlässt, ein Teil der Konversation in der Blogosphäre wird. Es geht also nicht um die reine Technik des Blogs, sondern darum, wie man als Mensch mit dieser Technik umgeht. Wenn mich jemand fragt, wie ich (Business-)Bloggen definieren würde, dann sage ich immer "Bloggen ist eine Einladung zum Gespräch." Es spielt also vor allem eine Rolle, wie man mit seinem Blog umgeht.
Wenn man es so betrachtet, ist beispielsweise das Schlämmerblog kein Blog. Denn Hape Kerkeling hat ja nicht selbst andere Blogs gelesen und kommentiert. Und dann macht auch eine Kommentarfunktion aus einer Newsseite noch kein Blog.
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