Blowfly hat es vorgemacht, Haake-Beck macht es "nach": Ein Bier gemeinsam mit den Kunden zu entwickeln und zu vermarkten. Nächste Woche kommt es in den Handel - das erste echte Fan-Pils aus Deutschland. „Haake-Beck 12“ - (eine Anspielung auf den 12. Mann im Spiel - den Fan).
Wie das ganze entstanden ist, berichtet das Magazin absatzwirtschaft in seinem aktuellen Newsletter:
"Haake-Beck 12 entstand in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe. Vertreter der Fanclubs und Repräsentanten von Werder Bremen wählten aus drei Produktvarianten, zwei Namensalternativen und diversen Designvorschlägen [..] das Auswahlverfahren [bestand] aus zwei Runden. Zur ersten Runde wurden Vertreter von Fanclubs, der Fanbeauftragte von Werder Bremen - Dieter Zeiffer - sowie Fans, die sich im Internet beworben hatten, in das Verkostzentrum eingeladen. Bei diesem Treffen galt es, aus drei Bieren zwei Produkte für die zweite Runde auszuwählen. Am gleichen Abend entschied die Gruppe der Fans auch über das Design und den Namen. Die endgültige Auswahl erfolgte zwei Wochen später im Besucherzentrum von Haake-Beck."
Interessant ist vor allem der etwas variierte Ansatz. Anders als bei beispielsweise Blowfly oder dem Free Beer Projekt, wo generell jeder eingeladen ist, sich zu beteiligen, ist Haake-Beck 12, speziell durch die Zusammenarbeit mit der engültigen Zielgruppe enstanden - den Fans von Werder Bremen. Nur diese wurden eingeladen und nur diese durften sich überhaupt beteiligen.
Interessant ist auch, dass nicht eine kleine Brauerei hinter der Idee steckt, sondern mit der Brauerei Beck & Co einer der größten Bierhersteller in Europa. Auch bei den "Großen" scheint es also mittlerweile eine "Ruck" Richtung Crowdsourcing, virtuelle Kundeneinbindung und Open Source Marketing zu geben.
Ich bin sehr gespannt, ob das ganze Erfolg hat. Die zentrale Frage ist ja, ob die Fans von Werder Bremen tatsächlich so stark an das Fan-Bier gebunden werden können, dass sie andere Biersorten weniger konsumieren werden und dafür mehr Haake-Beck 12 einkaufen?
... welche Auswirkungen hätte das eigentlich längerfristig auf Werder Bremen? Denn was passiert, wenn der 1. Ligist sich von seinem Bierlieferanten trennen will? Geht das überhaupt noch, wenn die Fans erst anfangen das Bier richtig zu lieben?
Wer ein bißchen tiefer ins Projekt schnuppern möchte, findet bei Haake-Beck.de ein paar Hintergrundinfos und kann sich eine Reihe von Bildern zum Projekt anschauen (siehe vorherige Abbildung).
Sascha Langner