Soweit ich das mitbekommen habe, hat Steve Jobs das iPhone auf der Keynote vorgestellt. Und die Folge war, dass sich weltweit begeisterte Fans (ganz gleich, ob nun Journalisten oder Blogger) darüber die Finger wund geschrieben haben. Ein Ergebnis erstklassigen Marketings mittels Mundpropaganda. Heute lese ich amüsiert in der Handelsblatt-Ausgabe vom 12.01.:
"(...) Sollte Apple den Rechtsstreit verlieren, müsste das Unternehmen das mit großem Werbeaufwand eingeführte Produkt umbenennen."
Großer Werbeaufwand? Habe ich da etwas übersehen? Gab es Plakate? TV-Spots? Anzeigen? Die Autoren des Berichts haben sich schlicht von der ohrenbetäubenden Mundpropaganda und PR-Resonanz täuschen lassen und nehmen nun offenbar an, dass Apple Marketingausgaben abschreiben müsse, sollte sich ergeben, dass das Produkt aufgrund des Rechtsstreits mit CISCO doch einen anderen Namen bekommen muss. Dies ist ein Irrtum - das Unternehmen hat mit relativ kostengünstiger Kommunikation alle richtigen psychologischen Knöpfe gedrückt, um ein weltweites Publikum zu begeistern. Dieses Publikum ist nun aufmerk- und wachsam. Es achtet auf jede Neuigkeit zu dem Produkt. (In den THX-Kinos heißt es dann immer: "The Audience is listening.") Wenn also Apple das Handy doch anders nennen muss, würde vermutlich eine kurze kostenlose Meldung an den lokalen Cupertino Generalanzeiger ausreichen - die Meldung würde binnen Minuten um die Welt gehen, Apple hätte voraussichtlich massive Unterstützung und CISCO schlechte Presse. Merke: wer gekonnt Mundpropaganda organsiert, wickelt also auch Journalisten bestens um den Finger... Und schafft sehr viel Aufmerksamkeit für die weitere Kommunikation. So kann Word of Mouth Marketing auch dabei helfen, klassische Kampagnen wirksamer zu machen.