Wenn ich bei Vorträgen und Workshops über den Massenmarketingwahn und den enormen Werbedruck spreche, den manche Unternehmen heute anwenden (müssen), um mit ihren Botschaften noch Gehör zu finden, spreche ich manchmal auch über Media Markt. Und darüber, dass manche Unternehmen es eben doch noch immer schaffen, mit enormer Werbekeule und gebetsmühlenartig rausgeballerten Werbenachrichten für stetig wachsende Kundschaft zu sorgen. In den USA wird es immer schwieriger mit der klassischen Werbung. In Deutschland scheint es für manche noch immer zu funktionieren. Oder...?
In der FAZ (via Robert) und bei Heise (Tipp von Sascha) kann man grade lesen, dass die unterschiedlichen Unternehmen aus der Media-Markt-Gruppe (alle Märkte sind eigenständige Geschäfte) offensichtlich mit rechtlicher Unterstützung der MM-Werbeikone, dem Anwalt Steinhövel, härteste Maßnahmen gegen die Konkurrenz einsetzen. Und die FAZ vermutet dazu: "Der Media-Markt, profitables Zugpferd im Metro-Konzern, stößt in Deutschland offenbar an seine Grenzen. Im vorigen Quartal sind die flächenbereinigten Umsätze gesunken." Kann es sein, dass die aggressiven Wachstumsziele des Konzerns mittlerweile durch ebenso aggressives Auftreten gegenüber der Konkurrenz erreicht werden müssen? Könnte es sein, dass sich rumspricht, dass es dort eben nicht immer die günstigsten Preise gibt? Könnte es sein, dass die Mundpropaganda nun auch für die Media-Märkte relevant wird? Der FAZ-Artikel klingt danach.
Nachtrag 18:16 h: In der WELT dagegen gibt es einen bemerkenswert naiven Text dazu, dass Herr Steinhövel ja nichts anderes täte, als die irregeführten Konsumenten zu schützen. Wer sich einmal mit den Marketingmethoden von Media Markt befasst hat könnte so naive Zeilen wohl kaum von sich geben.
Nachtrag 14.11.: Laut Internet World wird dem Vorgehen nun wenigstens an manchen Stellen ein Riegel vorgeschoben.