Gerade kann man bei Indiskretion Ehrensache eine interessante Geschichte lesen, die beim Sunblogger bzw. auf Fanfaktor, zwei Blogs aus der Mister-Wong Agentur Construktiv, losging: Weil die Fanfaktor-Blogger eine verwackelte Aufnahme aus einem Bundesliga-Stadion bei YouTube gehostet haben, ist die Deutsche Fußball-Liga mittels YouTube direkt gegen die Leute vorgegangen und hat (wohl versehentlich) ein anderes (!) Video bei YouTube löschen lassen. Hinzu kamen offensichtlich ziemlich brutale Anrufe von der DFL.
Zwei Sachen daran sind aus meiner Sicht interessant:
- YouTube scheint - spätestens seit der Übernahme durch Google - extrem sensibel auf jedwede potenzielle Urheberrechstverletzung zu reagieren. Das zeigt, dass die Zeiten der fröhlichen Medienanarchie auf den Seiten wirklich lange vorbei sind.
- Der DFL scheint kaum ein Verständnis für die (digitale) Mundpropaganda von begeisterten Fans zu haben. Diese ist aber der Motor, der die DFL am Laufen hält. Dermaßen in genau die Hand zu beißen, die einen letztlich selber füttert, ist bemerkenswertes Zeichen völlig falscher Prioritäten. Die Sponsoren-Engagements werden aufhören, wenn die Fans abwandern. Denn dann ist die Liga tot. Indem man also den Treibern der Liga vor den Bug schießt, erweist man den Sponsoren maximal einen Bärendienst, sonst nichts.
Marken, welche die Begeisterung ihrer Fans nicht engstirnig einzuengen versuchen, sondern sie füttern, stärken, unterstützen, für sich nutzen, behalten in der Marketingwelt von morgen die Oberhand. Denn die DFL ist nichts anderes als das, eine Marke.