Das erste BarCamp in Deutschland, gerade ging's zuende. Ich habe leider nur wenige Minuten Zeit, ein paar Zeilen dazu zu schreiben. (Ich war auch leider nur am heutigen Sonntag dabei.) Mit Unterstützung durch Pixelpark von Pixelsebi und einigen Kollegen/Freunden und letztlich auch von allen Teilnehmern in Berlin organisiert, wurden allen Anwesenden zwei Tage lang Web 2.0-Diskussionen, improvisierte und vorbereitete Vorträge und extrem viel Austausch mit sehr unterschiedlichen und interessanten Leuten geboten. Ich habe Patrick Breitenbach oder auch Rob Vegas zum ersten Mal im realen Leben getroffen, aber auch schon bekannte Gesichter wie Ibo oder Matias gesehen.
Grundidee der Veranstaltung ist, eine Konferenz zu organisieren, die erst durch die Anwesenden gemeinsam entsteht, d.h. die Themen wurden an den beiden Tagen morgens festgelegt oder vorgeschlagen, von Leuten, die etwas machen wollen. Man konnte sich spontan entscheiden, zu welcher Session man gehen wollte und konnte sich dann dort an der Diskussion beteiligen, berieseln lassen, oder auch live mitbloggen (WLAN funktionierte!).
Ich war erst bei einer Session von Hans Dorsch zu GTD dabei (Getting Things Done), ein System zur Arbeitsorganisation und Produktivitätssteigerung. War letztlich weniger interessant, denn ich habe in der Session erfahren, dass ich bereits ein ganz ähnliches System für mich selbst entwickelt habe. ;-) Dafür habe ich gelernt, dass es "productivity porn" gibt...
Danach hat Pixelsebi uns Second Life demonstriert. Sehr interessant... und ich muss zugeben, dass es für mich bis jetzt eigentlich noch völlig unüberschaubar bleibt, was damit künftig alles möglich wird. Am lustigsten fand ich, als Sebastian in einen Club ging, in dem andere Avatare miteinander tanzten. Einer aus dem Publikum fragte: "Kannst Du auch mal tanzen?" Antwort: "Dafür müsste ich mir jetzt erstmal ein Tanzskript kaufen."
Nach dem Mittagessen habe ich dann gemeinsam mit Patrick Breitenbach eine Session zu Viral Marketing und Blogs gemacht. Es gab einigen Andrang, der Raum war voll, und wir haben auch ordentlich überzogen, weil es offensichtlich den Bedarf gab, das Verhältnis Blogger und Unternehmen intensiv zu diskutieren. Wer meine grauenhafte Klaue auf Flipcharts lesen will, der kann das hier (Ansätze zum Stimulieren von Mundpropaganda) und hier (Stimmen aus dem Publikum: was ist für das authentische Anregen von digitaler Mundpropaganda auf Blogs wichtig?) tun, es wurde direkt aus der ersten Reihe mitgeflickrt.
Danach war ich noch kurz in einer Session von Leuten bei der Netzeitung zur Readers Edition der Netzeitung. Leider war nur kurz dabei, denn vorher habe ich noch ein Video-Interview gemacht und mitten drin musste ich ans Handy...
Abschließend gab es eine Feedbackrunde, aus der deutlich wurde, dass alle viel Spaß hatten, viel gelernt haben, was es für das nächste BarCamp zu verbessern gibt, und dass es sowas auf jeden Fall wieder geben sollte. Sobald die vielen verschiedenen Aufnahmen, die das Kamera-Team gemacht hat, im Netz stehen (die müssen jetzt erstmal 12+ Stunden Material schneiden...), werde ich dazu auch nochmal linken.
Fazit: tolle Sache, bin gern wieder dabei und hätte auch den Samstag gern erlebt.
Nachtrag 05.10.2006: Von Patrick gibt's auf dem Buenalog einen ausführlichen Text über unsere gemeinsame Session, und beim ZEIT-Blog Blogruf gibt's eine amüsante Zusammenfassung der "Un-Konferenz".