Oft werde ich gefragt, ob es nicht auch ganz einfach möglich wäre, digitale Mundpropaganda zu machen, indem man sich mit einer gefakten Identität im Netz herumtreibt und Produkte gegen Bezahlung hochlobt. Das sei doch die einfachste Methode. Ich antworte dann immer auf dieselbe Weise: nämlich, dass ich 1.) sicher bin, dass es einige Unternehmen gibt, die das versuchen, dass ich aber 2.) niemals empfehlen würde, sich mit so etwas zu befassen. Aus dem einfach Grund, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das auffliegt, enorm hoch ist. Unter den Bloggern gibt es viele, die sehr sensibel auf verdeckte kommerzielle Absichten achten, und die dann zum Teil sehr extrem reagieren. Der Schaden, der dann im Netz entsteht, lässt sich kaum wieder ausbügeln - durch die Dezentralität des Webs verteilt sich die Kunde über den Schwindel ganz schnell selbst bin in die letzten Ecken der Webs, wird intensiv verlinkt und landet dann auch schnell bei Google ganz oben. Wer das Risiko eingehen will, bitte... (Mal ganz abgesehen davon, dass das einfach ganz schlechter Stil ist.)
Ich schreibe das heute, weil ich gerade über einen Zugriff von Kaisr's Blog auf seine etwa einen Monat alte "Geschichte zur deutschen Introvertiertheit" gestoßen bin. In den Kommentaren fand ich dann einen zunächst interessant erscheinenden Verweis von einer Anja Uhlig, auf ein Business-Portal im Netz, das einem kostenlos zu mehr Traffic verhelfen soll. Ich war zunächst neugierig, sah dann aber, dass Kaisr einige Tage später, auch in den Kommentaren, auf eine Geschichte bei Robert verwiesen hat. Dort wird Anja Uhlig nicht nur von Robert Basic selbst, sondern auch von einigen kundigen Kommentatoren ausgiebig beleuchtet. Nach der Lektüre der Texte dort habe ich mich schnell dazu entschieden, die Hände von jenem Business-Portal zu lassen.
Wer also mittels dubioser Kommentare auf Blogs und in Foren versucht, positive Mundpropaganda im Netz zu "produzieren", der riskiert, dass er, sie, oder die Personen und Unternehmen, die mit der Aktion zusammenhängen, in Verruf geraten. Das ist dann das Gegenteil von positiver Mundpropaganda, ein gefundenes Fressen für die Blogosphäre und alles andere als empfehlenswert.
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