Gerade habe ich das erste Kapitel von Stefan Engeseths Buch "One" gelesen, und die folgende unterhaltsame Anekdote darin gefunden (S. 5, meine Übersetzung):
Einmal habe ich bei einer Cocktail-Party einen sehr kleinen Mann kennengelernt, der mir erklärt hat, dass er Schuldeneintreiber einer internationalen Motorrad-Gang sei. Als er meinen Blick sah, zeigte er auf einen anderen Mann, der ungefähr doppelt so groß und doppelt so schwer war wie er selbst.
"Sehen Sie, ich bin derjenige, der an der Tür klopft. Wenn sie rausgucken und mich sehen, machen sie auf. Dann kommt mein großer Freund um die Ecke geschossen. Wenn er derjenige wäre, der an der Tür klopft, würde mir niemand öffnen."
Dasselbe gilt für ein Unternehmen und seine Kunden. Das Unternehmen sieht einen kleinen Kunden und entscheidet, dass es wenig zu befürchten hat. Aber dann kommt der Riese namens "Macht der Konsumenten" um die Ecke gerauscht - Blogs, E-Mail, Hass-Seiten im Netz - und die Berichterstattung aus den Massenmedien kann sie schwer treffen, in Form von schnellen Börsenkursstürzen. Diese Lektion musste Intel auf die harte Tour lernen, als man einen kleinen Kunden ignoriert hat, der entdeckt hatte, dass der neue Intel-Prozessor in manchen Fällen mathematische Fehler produziert. Der Fehler hat das Unternehmen $475 Millionen gekostet.
Dem wäre eigentlich nichts hinzu zu fügen. Abgesehen davon, dass die identische Geschichte nicht nur bei Intel, sondern u.a. auch bei Apple passiert ist.