Vorgestern hatte ich die Gelegenheit, die Leute von Holtzbrinck E-Lab kennenzulernen. Ich hatte mich vorher schon mal umgesehen und dabei festgestellt, dass man außer einer dürren Platzhalterseite sonst kaum etwas im Netz über das Unternehmen selbst findet. Und ich dachte mir skeptisch, dass da mal wieder "Old School Media Leute" hinter dicken Mauern sitzend vor transparenter Kommunikation zurückschrecken und dennoch irgendwie im Web 2.0 herumoperieren wollen.
Umso angenehmer die Überraschung: ganz das Gegenteil scheint der Fall, Arnd Benninghoff erklärte mir gleich am Anfang, dass die Arbeit von E-Lab darauf basiere, mit Freelancern und externen Kräften die Projekte umzusetzen, und dass dabei der Austausch mit der Außenwelt eine ganz wichtige Rolle spiele bzw. spielen werde. Dass die Kommunikation noch nicht so transparent ist, wie man das aus Sicht der Blogs gern sehen würde, liege vor allem daran, dass das Unternehmen eigentlich erst seit Anfang des Jahres existiert, man mit den verschiedenen Projekten sehr beschäftigt gewesen sei und dabei den Dialog mit der Blogosphäre vielleicht etwas zu sehr in den Hintergrund gestellt habe. (Ein spezifisches Projektblog gibt es allerdings schon.)
Wir haben dann viel über Unternehmenskommunikation im 21. Jahrhundert gesprochen und vor allem darüber, wie man ein Unternehmen öffnen und zu einem transparenteren Gebilde machen kann, welches echten Dialog auf verschiedenen Ebenen führt und dabei innovativen Input von außen aufnimmt. Denn dann kann man auch von außerhalb im direkten Gespräch seine teilweise sicher berechtigte - Kritik äußern und diskutieren, und sich schließlich vielleicht auch aktiv an Projekten beteiligen. So, wie sich das eben "im Web 2.0 gehört". ;-)