Ich hatte ja neulich laut darüber nachgedacht, evtl. hier bei der reboot auch live zu bloggen. Daraus wird wohl nicht unbedingt etwas, denn erstens ist es viel spannender, mit den unterschiedlichen Leuten zu reden, die hier rumlaufen. Und zweitens ist WLAN hier oft dermaßen langsam, dass einem die Lust am Bloggen einigermaßen genommen wird... Aber coole Gespräche hatte ich schon einige. Auf dem Flug habe ich Ami und Konrad Marx von Spreadshirt getroffen, mittlerweile ist auch Lukasz ein getroffen. Hier vor Ort ist Björn Ognibeni, mit dem ich hier quasi verabredet war. Nicht verabredet war ich mit Johnnie Moore und James Cherkoff, und daher war es eine angenehme Überraschung, die beiden hier zu treffen. Ich bin etwas zu spät angereist, habe daher ihre Veranstaltung heute Vormittag verpasst, aber morgen gibt es noch eine. Nico Lumma habe ich auch kennengelernt, was mich gefreut hat, wir haben ein wenig die deutsche Blogosphäre „besprochen“.
Mit Johnnie habe ich auch eine ganze Weile gesprochen, u. a. über den Gedanken, dass es beim Bloggen und ganz allgemein beim Austausch im Web 2.0 gar nicht notwendigerweise darauf ankommt, 'was' die Leute miteinander besprechen. Es gibt ja immer mal wieder Kritik daran, dass auf vielen Blogs und Community-Portalen wie MySpace so viel Banales, Albernes, Nichtssagendes ausgetauscht wird, und dass dieser Austausch deswegen unbedeutend, unwichtig, uninteressant sei. Johnnie stimmt damit nicht überein, sondern er vergleicht diese Art der Kommunikation eher mit der gemeinsamen Körperpflege unter Affen – es geht nicht notwendigerweise darum, dass man sich gegenseitig die Flöhe entfernt, sondern eher darum, dass man im Kontakt steht. Ich finde die Analogie nicht falsch.
Vorhin hielt Hugh MacLeod einen Vortrag. Seine Marketing-Geschichten zu Stormhoek oder English Cut kannte ich eigentlich schon. Über Stormhoek habe ich allerdings etwas sehr interessantes Neues gelernt: die Weinmarke hat nicht deswegen einen Erfolg durch die Blog-Initiativen erzielt, weil die vielen Blogger, die den Wein bekommen haben, darüber bloggen und deswegen die Verkaufszahlen steigen. Die Blog-Maßnahmen haben vielmehr dazu geführt, dass die Marke innerhalb der Industrie diskutiert wurde und so die Aufmerksamkeit der Sales Channels erregt hat und schließlich in den Verkauf gelangen konnte. Es wurde also ein indirekter Effekt im B2B-Bereich erzielt, der viel wichtiger war als die direkten Effekte über die potenziellen Konsumenten unter Bloggern und Bloglesern. Auch das sehr interessant.