Eben von Matthias darauf hingewiesen worden und sehr gestaunt: Transparency International scheint überhaupt nicht begriffen zu haben, wie das mit der Kommunikation in der Blogosphäre funktioniert. Eine Bloggerin hat im Januar von (vermeintlichen?) Untaten der NGO berichtet und sich damit nun eine drastische Abmahnung eingehandelt. Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Wenn die Behauptungen richtig sind, dann ist der Laden, der sich für "Integrität, Verantwortlichkeit, Transparenz und Partizipation der Zivilgesellschaft" einsetzen will, nichts anderes als eine Mogelpackung und ziemlich üble Bande. Und dann wäre es wohl nur zu Recht, wenn sich das nicht nur im Netz, sondern auch anderswo rumspräche. Wenn die Behauptungen aber falsch sind, dann ist der Umgang mit der enttäuschten Bloggerin dennoch in keinem Fall angemessen. Hier wäre eine persönliche Klärung (vielleicht zunächst telefonisch?) in jedem Fall besser gewesen. Genug Gelegenheit gab es dafür, denn das erste Posting zu der Sache erschien schon am 13. Januar. So kann eine Sache, die möglicherweise verzerrt wahrgenommen wird, potenziell viel Schaden für eine Organisation anrichten.
In jedem Fall glaube ich, dass die Sache Kreise ziehen wird, allein schon, weil manche das mit sehr viel Nachdruck ankündigen. Interessant ist auch, wie sich in den Blogs schon die Fakten vermischen. Eigentlich ist die Freundin der Bloggerin alleinerziehende Mutter, aber an anderer Stelle kann man den Eindruck bekommen, Transparency International gehe gegen eine alleinerziehende Mutter vor. Und das ist ja nun nur indirekt der Fall. (Zur Streichung: siehe Kommentare)
Es wird sehr interessant sein zu beobachten, wie sich hier Fakten, Eindrücke und Animositäten vermischen. Bei Don Alphonso wird beispielsweise in den Kommentaren deutlich, dass hier auch durchaus persönliche Abneigung eine Rolle spielt: "Wenn das jetzt ein drittklassiger Dialeranbieter wäre, würde ich nichts sagen. Aber ich hatte in Berlin oft mit Leuten von denen zu tun und kenne halt deren hochglanzpolierte Heiligenscheine."
Ich kann nicht beurteilen, was genau vorgefallen ist. Aber wir können hier beobachten, wie gefährlich die Blogosphäre für ein Unternehmen sein kann. Ob es nun zu Recht oder zu Unrecht verdächtigt wird.
Nachtrag (15:22 Uhr): Die Sache ist natürlich längst international und ganz oben.
Nachtrag 2 (29.03.06, 11:41): Nach einigem Hin und Her auch in meinen Kommentaren kann man nun bei wirres lesen, wie das genau mit Monis Freundins Lebensverhältnissen ist.
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