In den USA geht es weiter Schlag auf Schlag - wer dort die Mundpropaganda-Marketing Szene in Form des WOMMA-Newsletters Womnibus im Auge behält, stellt fest, dass derzeit kaum ein Tag vergeht, an dem nicht ein neues Unternehmen mit einem Angebot für virale Kommunikation, virales Marketing bzw. Marketing mittels Mundpropaganda an den Start geht (Hier und hier).
Recht interessant ist, dass Ed Keller - vielen bekannt als einer der Autoren des Buchs "The Influentials" aus seiner Zeit bei NOP - nach seinem Ausscheiden dort ein neues Unternehmen mit einem NOP-Kollegen an den Start bringt: die Keller Fay Group.
Den NOP-Ansatz aus dem Buch "The Influentials" fand ich nie so richtig überzeugend. Umso interessanter ist, dass Keller sich jetzt auch auf Word of Mouth Monitoring stürzt, und zwar nicht so wie die anderen strikt online, sondern er hat offensichtlich ein Panel gegründet, das auch offline WOM "misst":
"Jeden Tag des Jahres misst TalkTrack™ nach, was eine repräsentative Stichprobe von Amerikanern im Alter über 13 Jahren über Ihre Produktkategorie, Ihre Marke, Ihre Konkurrenz sagen. Wir untersuchen Mundpropaganda in ihrer Gesamtheit, ob zwischenmenschlich, am Telefon, in privaten E-Mails, oder online in Chatrooms und Blogs. Und wir untersuchen die Qualität der Mundpropaganda - ist sie positiv oder negativ, und verleitet sie Leute dazu, entsprechend zu handeln."
Das klingt anspruchsvoll. Und ein wenig so, als ob Leute mal wieder den Mund sehr voll nehmen. Kein Wunder, bei dem Thema...
Nachtrag 19.01.06: Matt Galloway hat interessante Hintergrundinformationen zu Ed Keller, Brad Fay und GfK NOP. Ich erinnere mich noch, dass ich im letzten Jahr mit Kollegen darüber spekuliert habe, dass GfK das Wissen von NOP zu Influentials und Mundpropaganda nach der Übernahme vermutlich weltweit nutzen wird. Jetzt scheint es so, als ob genau das Gegenteil eingetreten ist - man versteht es nicht, interessiert sich nicht dafür, und die wichtigen Experten verlassen das Unternehmen. Es wäre interessant zu erfahren, wie die GfK-Leute jetzt reagieren, wenn sie feststellen, dass Nielsen genau in dem Bereich, den sie vernachlässigen, Akquisitionen tätigt.