Bereits am Montag bekam ich eine E-Mail von Joe Chernov, seines Zeichens PR-Mensch bei BzzAgent. Er wies darin auf eine neue Pressemeldung des Unternehmens (BzzAgent Enhances Disclosure Policy, PDF-Download) hin. Nachdem es ja in den vergangenen Monaten Ärger mit Verbraucherverbänden gegeben hat, die Buzz Marketing-Firmen unlautere Praktiken vorwerfen (siehe hier), hat man bei BzzAgent nun neue Schritte eingeleitet, um das Thema "Transparenz bei Mundpropaganda-Agenten" besser unter Kontrolle zu bekommen.
Laut Meldung ist der wichtigste Teil der neuen Richtlinien der folgende: Mitglieder müssen den "Code of Conduct" des Unternehmens gelesen und akzeptiert haben. Wichtigster Bestandteil dieses Regelwerkes sei nun, dass Agents bei ihren Aktionen immer sicherstellen müssten, dass die Gesprächspartner informiert sind, dass die Agents freiweillg als Teil einer Mundpropaganda-Kampagne agieren.
Interessant ist, dass in einem flankierenden White Paper zu dem Thema (The Practical Value of Disclosure, PDF-Download) erklärt wird, dass derartige Offenheit Vertrauen herstelle, "Undercover"-Gerüchte vermeide, den Werteindruck des betreffenden Produktes verbessere, und dass insgesamt die Qualität der entsprechend angeregten Gespräche dadurch verbessert würde.
Interessant ist dies vor allem, weil die Effektivität und Effizienz von Mundpropaganda bislang eigentlich vor allem dem Umstand zugeschrieben wurde, dass sie als nicht von Unternehmen gesteuert wahrgenommen wird. Wer Mundpropaganda hört, vertraut ihr vor allem deshalb, weil der Gesprächspartner als unabhängig und als nicht kommerziell motiviert angesehen wird. Die Erkenntnisse von BzzAgent und Dr. Walter Carl scheinen nahe zu legen, dass die Mundpropaganda der BzzAgents aus anderen Gründen funktioniert. Denkbar wäre, dass die Berichte der BzzAgents über das Unternehmen (BzzAgent) selbst Interesse wecken. Und dass die Agents vermitteln können, dass sie sich trotz Verbindung zu kommerziellen Interessen selbst eine Meinung über das Produkt bilden und selbst entscheiden, ob und welche Art der Mundpropaganda sie verbreiten wollen.