WOMMA und eMarketer bringen gerade eine gemeinsame Studie heraus, unter der Überschrift "Word-of-Mouth Marketing picks up Speed". Hier gibt es einen Auszug, der allerdings nur bis 11.11. im Netz frei zur Verfügung steht (dann nicht mehr, wegen Karneval?). Darin werden offensichtlich die Ergebnisse unterschiedlicher (z.T. bereits bekannter Studien) zusammengefasst.
Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Auszug, in wenigen Sätzen:
- US-Marketing Firmen scheinen Mundpropaganda ernster zu nehmen, zumindest die 481 befragten. 43% erklären, dass sie sich bereits heute oder aber in naher Zukunft mit "customer influence via word of mouth" beschäftigen (wollen). 22% sagen das gleiche über Blogs - also letztlich über Online Mundpropaganda. Hinzu kommen 3%, die erklären, sich insbesondere mit negativer Online Mundpropaganda befassen zu wollen.
- Aus der Studie "Where's Debbie?" von Mediaedge:CIA (2004) wird noch einmal die Zahl zitiert, dass Konsumenten mehr als allen anderen Einflüssen den Empfehlungen von Freunden vertrauen, wenn es gilt, ein neues Produkt auszuprobieren (mit 76% der Spitzenwert, noch vor "eigene Erfahrung mit dem Unternehmen", 68%!).
- Aus einer Studie der Online Publishers Association vom Februar 2005 wird berichtet, dass 10% aller Leute, die eine Online-Video-Werbung gesehen haben, diese an Freunde weiterleiten.
Natürlich hat der omnipräsente Any Sernovitz (WOMMA CEO) wieder ein knackiges Zitat im Text: "Word of Mouth has moved from anecdotal to actionable." Es geht den WOMMA Leuten weiterhin darum, Mundpropaganda als ein "Medium" zu präsentieren, dem man vertrauen soll und das man "buchen" kann. Auch wenn dies manchmal den eigenen Aussagen an anderer Stelle widerspricht, dass Mundpropaganda und Marketing langfristigere Anstrengungen und vor allem gute Produkte und eine besondere Art der Beziehungspflege erfordere.
Es gibt durchaus Techniken und Mechanismen, um positive Mundpropaganda für Marken, Produkte und Dienstleistungen anzuregen. Aber letztlich werden sie nur dann vernünftig greifen und funktionieren, wenn sie integraler Bestandteil der Marketing-Philosophie, also sozusagen "Teil der Denke", werden. Mit einmaligen Aktionen, die aufgesetzt werden wie eine Werbekampage, kann man - wenn überhaupt - nur Strohfeuer erzeugen. Dauerhafte Erfolge, die zu einer verbesserten Präsenz in der entstehenden Welt der Online-Mundpropaganda im Web 2.0 führen, wird man nur durch den konsequenten Aufbau einer "Mundpropaganda-tauglichen Reputation" erreichen.