Seit einigen Tagen bin ich nicht zum Bloggen gekommen - schon hat sich schon wieder eine Menge interessanter Dinge angesammelt:
- Levi's betreibt "Consumer Empowerment", mit der Plattform "Antidote" - eine Internetseite, die privaten Content von jungen Partner-Zines aus Europa vorstellt. Das ist eine interessante Art, den Konsumenten bei der Kommunikation ein Mitspracherecht zu geben, wenn man sie direkt an die eigene Kommunikation nicht ranlassen will.
- Jackie Huba erläutert den Unterschied zwischen Corporate Evangelism und Customer Evangelism: Ersteres wird von Mitarbeitern des Unternehmens betrieben, die sich zur Aufgabe gemacht haben, gleichsam die "frohe Botschaft" der Marke zu "predigen", weil sie daran glauben, dass die Marke für viele Menschen einen Unterschied machen kann und/oder "muss". Sie sehen es gleichsam als historische Aufgabe, für ihr Unternehmen Welten zu bewegen. Als Beispiel nennt sie Apple. Customer Evangelists dagegen stehen außerhalb des Unternehmens, sie sind begeisterte Kunden. Wenn man beiden den gleichen Traum anbietet, oder die gleiche große Schlacht zu schlagen vorschlägt ("Wir sind die Guten, die anderen sind die Bösen"), können sie gemeinsam noch stärker im Sinne positiver Mundpropaganda wirken.
- Ende Oktober schon gab es die Booz Allen Hamilton Studie zum Werbemarkt. Irgendwie war ich nicht dazu gekommen, einen Post darüber zu schreiben... Entscheidend ist aus meiner Sicht vor allem, dass auch in dieser Studie als ein entscheidender Trend für die Zukunft die Rolle von Mundpropaganda und Viral Marketing aufgeführt wird. Der professionelle Umgang mit diesem Thema wird in Zukunft immer wichtiger.
- Bei Dr. Walter Carl geht es wieder um die BzzAgents. Ein Artikel im Boston Globe fragt, ob man denn Buzz (Marketing) trauen können, und die alten BzzAgent-Probleme kommen wieder auf den Tisch - es gibt eben viele Leute, die den Gedanken nicht mögen, dass Bekannte ihnen deshalb von "tollen neuen Produkten" erzählen, weil sie von BzzAgent dazu beauftragt werden, und nicht, weil sie selbst dahinter stehen und sie toll finden. Und die BzzAgent-Antwort darauf ist immer dieselbe: "unser Agents müssen transparent mit ihrer Arbeit für BzzAgent umgehen". Was - wie man an dem Artikel sehen kann - aber eben kaum kontrolliert werden kann. Abzuwarten bleibt, wie BzzAgent mit den Leuten umgeht, von denen bekannt wird, dass sie ihre Verbindung zu BzzAgent bewusst nicht angegeben haben. Ich persönlich bleibe bei der Auffassung, dass es, zumindest in Europa, ein schwieriges Unterfangen ist, Leute zur Mundpropaganda zu bewegen, indem man sie einfach darum bittet. Aber der entsprechende Versuch in Deutschland läuft ja - mal sehen, wie sich das entwickelt.