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Handelsblatt: "Märkte sind Gespräche"

Im Handelsblatt Online gibt es jetzt einen Artikel von Klaus Eck und mir, der die Veränderungen durch Blogs und Social Software zu beschreiben und zu erklären versucht: "Märkte sind Gespräche".

Kommentare (insbesondere zu spezifischen Passagen) sind erwünscht: es wird erwogen, auf interessante Beiträge aus dem Artikel direkt zu verlinken (also im Sinne eines Trackbacks!). Wer Interesse hat, kann mir Trackbacks schicken, ich gebe das dann an das Handelsblatt weiter.

Außerdem sollen Schlüsselbegriffe im Handelsblatt-Wirtschaftswiki erklärt werden - wer also Web 2.0 ordentlich erklären kann (...), ist herzlich eingeladen, das dort zu tun. Ich werde mich auch bemühen, einige Definitionen beizusteuern.

Webisodes als virale Mechanismen und ein "Beinahe-Alternate Reality Game" von Budget

Nachdem Webisodes - von Hollywood für das Web produzierte Fernsehformate - den Dotcom-Burst nicht überlebt haben, scheinen sich nun die Werber daran zu machen. Ein Artikel in USA Today beschreibt, wie Marketingleute das virale Potenzial solcher Sendungen im Netz entdecken: Webisodes return, now as advertising. Beispiele, die genannt werden, sind EHealthInsurance (amicovered.com), DaimlerChrysler's Jeep brand (wearethemudds.com), oder I can't believe it's not butter von Unilever (tasteyoulove.com).

Bei Bernd Röthlingshöfer habe ich eine interessante Geschichte gefunden: Auf UpYourBudget.com organisiert die Autovermietung Budget eine Schatzsuche quer durch die USA, die nur über Blogs und einige KeyWord Ads verbreitet wird. Die Sache ist also ein klein wenig mit Alternate Reality Games verwandt, allerdings deutlich offensichtlicher als Spiel angelegt.

McDonald's hat mehr Hits als Subservient Chicken?

Viele, die sich für Mundpropaganda, Buzz und Viral Marketing interessieren, wissen: Subservient Chicken, von Crispin Porter & Bogusky, gilt als einer der am besten funktionierenden viralen Kampagnen überhaupt. In einem aktuellen Artikel auf MSN Slate jedoch wird aus dem Buch Grapevine von Dave Balter zitiert. Und danach sieht das alles etwas anders aus:

Grapevine kritisiert Crispin sogar wegen einer früheren Arbeit für Burger King — die "subservient chicken" Website, welche Nutzern erlaubt, einen Mann in einem Hühnerkostüm irgendwelche Dinge so zu tun, "wie man es selbst gern hat", entsprechend einem Burger King Slogan. Das Buch behauptet, dass selbst in der Hochphase der Chicken-Seite der Verkehr auf den Seiten von McDonald's stärker angestiegen sei als bei Burger King. Interessantes Detail. Was mir jedoch am meisten an der Kampagne aufgefallen ist, war die Enttäuschung danach. Wenn Leute das Huhn als schräge unidentifizierbare Internet-Sache erlebt haben (das BK Branding war sehr zurückhaltend), hielt man das Ding für irgendwie cool. Wenn die Leute aber später bemerkt haben, dass es um ein Burger King Sandwich ging, wurden sie bitter und enttäuscht. Niemand läßt sich gern dazu überrumpeln, eine Werbung an alle Freunde weiterzuleiten. Manche dachten sogar daran, sich zu entschuldigen.

Ich habe keine Ahnung, ob Dave Balter und Seth Stevenson (Autor des Artikels) recht haben oder nicht. Aber diese Sicht auf Subservient Chicken ist interessant.

WOM Marketers auf US Colleges Campuses

Im Boston Globe gibt es gerade einen recht ausführlichen Artikel über Studenten, die speziell angestellt werden, um mit Guerilla-Marketing, speziell geplanten Gesprächen und Sponsoring-Aktivitäten Marken unter den studentischen Zielgruppen bekannt zu machen. Die Leute werden regelrecht angestellt, schreiben den Job in ihren Lebenslauf und hoffen auf Karrieremöglichkeiten bei dem jeweiligen Unternehmen. An den Hochschulen nehmen sie dann einige Mühen in Kauf, ihren Freunden von den jeweiligen Marken zu erzählen.

Ich finde daran erstaunlich, wie völlig anstandslos kommerzielle Handlungen Einzug in das Privatleben der Leute nehmen. Letztlich ist die US-amerikanische Gesellschaft eine deutlich kommerzieller ausgerichtete als die deutsche, aber wie groß der Unterschied ist, wird an solchen Beispielen doch besonders deutlich. Ich habe jedenfalls Probleme mir vorzustellen, dass Studenten hier genau auf dieselbe Weise agieren würden. Oder?

Neues Blog: www.consumerempowerment.com

Hiermit eine kurze Information in eigener Sache: seit kurzem betreibe ich gemeinsam mit Dr. Paul Marsden (London School of Economics) ein Blog zum Thema Consumer Empowerment.

Dass die Kunden immer mehr Macht bekommen - sei es durch Blogs, durch die Vielfalt der Wahlmöglichkeiten, durch Mass Customisation oder durch die Transparenz der "Google-Welt" - wird langsam bekannter. Weniger bekannt ist aber, dass man Consumer Empowerment auch als strategische Option aus der Unternehmenssicht begreifen kann. Wer seinen Kunden Entscheidungsspielräume anbietet, kann erstaunliche Effekte anregen und insbesondere für viel Mundpropaganda sorgen. Und das wird insbesondere in Zeiten der digitalen Mundpropaganda immer wichtiger.

Paul und ich beobachten diese Entwicklung mit großem Interesse und wollen mit dem Blog illustrieren und kommentieren, was sich in diesem Bereich tut. Wir nennen und berichten über Unternehmen, die "Consumer Empowerment as a business strategy" nutzen. Vielleicht interessiert sich ja auch der eine oder andere Leser dieses Blogs dafür.

Übrigens: das Gesagte gilt nicht nur für Konsumenten, sondern auch für viele Geschäftsbeziehungen im B2B-Bereich. Daher erreicht man unseren Blog zusätzlich auch über clientempowerment.com und customerempowerment.com

Vielen Dank an Matthias Schlecker, der uns den Blog feinst mit WordPress eingerichtet hat.

Ein BzzAgent-Klon in Holland?

In den Niederlanden scheint eine neue Buzz-Agentur an den Start gegangen zu sein, die sich sehr eng an das BzzAgent-Model anlehnt - das geht bis hin zu grafischen Elementen auf der Seite: Buzzer.nl

Dank an Stéphane für den Hinweis.

Nachtrag: Ich überlege, ob man hier in Europa sowas aufbauen und dann vielleicht an BzzAgent verkaufen will...? buzzer.co.uk und buzzer.de sind bereits reserviert, letztere von der Firma netads.de, einer Online-Agentur. Dass Online-Agenturen Geschäftsmodelle starten, die eine gewisse Ähnlichkeit zu BzzAgent haben, ist ja seit TRND nichts neues mehr... ;-) Und buzzer.co.uk steht wohl wieder zum Verkauf.

Rupert Murdoch und News Corporation experimentieren im Netz

Ein ausführlicher Artikel bei Fortune.com beleuchtet, welche Rolle das Internet und Consumer Generated Media mittlerweile bei der News Corporation einnehmen. Besonders interessant fand ich die folgenden drei Punkte:

• Murdoch erklärt, dass bei einer expandierende Wirtschaft auch die Werbeumsätze steigen müßten - was nicht passiert: "When you've got a big, expanding world economy, you'd expect a boom in advertising, and it hasn't been there." Demgegenüber fangen "kleine" Internetprojekte mit einem Mal an, richtig Geld zu verdienen.
• Er sieht den Wechsel von Push zu Pull: "Before, we were pushing media at them. Now the new generation and the generations to follow are going to be pulling out of the universe what media they want to feel relevant."
• Der Chef der Interactive Division bei News Corp, Ross Levinson, erklärt, dass man im Internet so hervorragend risikolos experimentieren könne: "There are 50 ideas like that," Levinsohn says. "I don't know if they're unique or stupid. We'll do all 50. And that's the great thing—the cost of doing them is so small. It's not like I want to green-light a movie and then we lose $50 million on it. I'll lose an engineer's time or a couple of days of time."
• Consumer Generated Media als Umsatzvehikel! Als das Unternehmen MySpace an News Corp verkauft werden sollte, hat MySpace Chef und Gründer Chris DeWolfe den Leuten dort vorgehalten: "I told the brass at News Corp., 'You guys spend billions creating content. We spend nothing. What is better than selling ads against content that other people are creating?'"

Auch wenn manches an diesem Artikel sicher PR Spin ist, glaube ich daran, dass die neue Generation des Internet, die gerade heranwächst, und in der Online Mundpropaganda eine wichtige Rolle spielt, für große Medienunternehmen spannende Möglichkeiten bietet. Die News Corp Leute scheinen das ähnlich zu sehen.

Gefunden bei James Cherkoff.

Zwei neue richtig gute Weblogs

Auch wenn das eigentlich nicht zu den Themen dieses Blogs gehört, möchte ich kurz zwei neue und sehr sehenswerte Blogs vorstellen, die sehr gute Freunde von mir betreiben:

• Transatlanticker.de ist ein Weblog meines Freundes Carsten Bösel, der vor einer Weile begonnen hat, über sein Fachgebiet zu bloggen: Studium, Praktikum und Weiterbildung im Ausland, insbesondere in den USA. Er hat in dem Bereich viele Jahre gearbeitet, selbst in den USA studiert, und seine Kenntnisse sind wirklich sehr umfassend. Außerdem - nicht zu unterschätzen - kann er schreiben! :-) Das Blog war zunächst als eine Art Experiment gedacht, nachdem ich ihm immer wieder vom Bloggen erzählt habe. Inzwischen schreibt er aber mit großer Regelmäßigkeit und liefert sehr nützliche und gut diskutierte Informationen für alle die, die sich für das Land der unbegrenzten Möglichkeiten interessieren.
• Xenophonie.de ist das Musik-Blog meines Freundes Anselm Nehls, der darin sowohl über sein gemeinsames musikalisches Projekt Nachtlüx (mit der Sängerin Lea) bloggt, als auch über andere Musikproduktionen, an denen er beteiligt ist. (Daher kann es gut sein, dass in dem Blog vielleicht sogar mal ein Track erscheint, an dem ich mich beteiligt habe - so wie beispielsweise der BlogRock, den Anselm und ich gemeinsam vor einigen Monaten gebaut haben!). Anselm ist sowohl ein absoluter Studio-Freak wie auch ein sehr sensibler Musiker (eine selten Kombination!), es kann also ausgesprochen interessant sein, den Blog im Auge zu behalten.

Ich freue mich, dass die beiden nun in der Blogosphäre unterwegs sind und wünsche massig Besucher, Kommentare, Diskussionen, Austausch und Trackbacks!

Überblick über Online Mundpropaganda Messung/Monitoring

Ein sehr ausführlicher Artikel von Matt Galloway beschreibt, welche Wege man heute gehen kann und sollte, um Online-Mundpropaganda besser verstehen und kennen zu lernen.

Unglaublich: Microsoft nimmt sich selbst auf den Arm

Hier die Maßnahmen, die bei Microsoft künftig ergriffen werden, um den Entwicklern möglichst nahezubringen, was für Frustration mit den Programmen und Systemen des Hauses entstehen kann. Das ist die digitale Zukunft der Kundennähe in den Momenten der größten Not! Microsoft WE-SYP. (3:50 min. Video-Stream)

Ein Tipp: nicht von den ersten 35 Sekunden verwirren lassen...!

Gefunden bei Jackie Huba und Ben McConnell.