In einem anderen Universum und einer anderen Zeit:
Der interessiert-gelangweilte Fernsehzuschauer zappt durch die Kanäle und schnappt dabei einen Werbespot der Telekom auf. Ein hübsches Mädchen benutzt darin ein Web-Handy, um schnell mittels Google herauszufinden, wer ein gewisser Chad Kroski ist - denn der junge Mann, den sie in dem Spot gerade kennengelernt hat, liest ein Buch von demselben, sie hat von dem Autor aber noch nie gehört und möchte in der Konversation nicht unwissend wirken.
Unser Fernsehzuschauer sitzt wenig später am Rechner - nun in seiner Rolle als Blogger und Webuser - und fragt sich, ob es diesen Kroski tatsächlich gibt. Also gibt auch er Chad Kroski bei Google ein.
Er stößt auf einen Blog mit dem Namen "Die Helden aus dem Nichts". Darin schreibt ein Bernhard F. Abramowitzki darüber, wie Menschen oft aus dem Nichts in der Medienwelt auftauchen und ebenso schnell wieder verschwinden. Er beschreibt dabei, in verschiedenen Posts, die Schicksale unterschiedlicher Typen, die zu unterschiedlichen Zeiten die Phantasie der Medien beflügelt haben, und dann doch ganz schnell wieder verschwunden sind. Auch vom unvermeidlichen Slatko ist natürlich die Rede. In einem Post befasst er sich mit Chad Kroski. Interessanterweise ist der Blog-Post bereits sechs Wochen alt. Soweit sich unser Fernsehzuschauer/Blogger erinnern kann, hat es den Spot zur damaligen Zeit aber noch nicht im Fernsehen gegeben. Sein Interesse wächst. Der Post beschreibt, dass Chad Kroski eigentlich Charaijev Alexander Kroski heißt, und dass der Mann bereits seit 20 Jahren mit skurrilen Erscheinungen auf sich aufmerksam macht.
Es gibt im Blog bereits eine Reihe Kommentare zu dem Chad Kroski Posting. Einer der Kommentare ist besonders merkwürdig. Darin ist ein Link zu einer spanischen-sprachigen Seite zu finden. Zum Glück spricht unser Blogger ein wenig Spanisch und kann entziffern, dass es sich um eine Art Chad Kroski-Archiv handelt. Es werden dort Geschichten, Dokumente und Dateien gesammelt, die alle das Erscheinen und Handeln von Herrn Kroski dokumentieren sollen. Begeistert klickt sich unser Blogger durch die Sammlung und stößt auch auf Video-Dateien. Er öffnet wahllos verschiedene Videos. Eins kommt ihm erstaunlich bekannt vor: Darin sitzt ein junges Mädchen in einer Bar und spricht mit einem jungen Mann. Zwischendrin geht sie raus und telefoniert von einem Münzfernsprecher, denn sie will von einer Freundin erfahren, wer Chad Kroski sei - von dem habe der junge Mann gesprochen, den sie gerade in einer Bar kennengelernt habe...
Unser Blogger ist fasziniert. Hat die Telekom bei dem alten Film einfach abgeguckt? Oder sind die Bonner so modern und fortschrittlich, dass sie hier eine Schnitzeljagd im Netz veranstalten, über verschiedene vernetzte Blogs und Postings... - gibt es hier vielleicht noch viel mehr zu finden? Oder steckt hinter all dem mehr als nur eine Werbeidee eines Telekom-Giganten? Was hat es mit Chad Kroski wirklich auf sich? Er kann nun nicht mehr anders und muss über seine Entdeckungen bloggen - denn letztlich ist die Intelligenz der vernetzten Blogosphäre vermutlich genau die Hilfe, die er brauchen kann, um der Sache auf die Spur zu kommen...
(...)
Liebe Telekom: DAS wäre nun mal wirklich eine spannende Art und Weise, mit der Idee Chad Kroski umzugehen. Ein Alternate Reality Game (PDF), so wie es in den USA bereits Audi oder Microsoft machen. Und nicht nur eine dröge Seite über den Autor und ein Wikipedia-Eintrag...
[Die ganze traurige wahre Chad-Kroski-Geschichte gibt es hier und hier beim Werbeblogger.]