Google Strategie: zuerst harmlos, dann testen, wie weit man gehen kann
Google fängt völlig harmlos an - mit einer sehr gut funktionierenden Suchmaschine. Dann kommt suchwortbezogene Werbung hinzu. "Naja, da will man nichts sagen", denkt sich der empfindliche Nutzer. Als nächstes Gmail, bei dem Werbung auf die Mailtexte abgestimmt wird. "Oho!", ruft der entrüstete Nutzer: "Ihr späht meine privaten Emailtexte aus!" Nun kommt Desktop Search. "Ohoho!", ruft der noch entrüstetere Nutzer: "Wollt Ihr nun meine Festplatte in- und auswendig kennen und mir dazu auch passende Werbung andrehen?! Big Brother is watching me!"
BzzAgent Strategie: zuerst alle gegen sich aufbringen, dann immer zahmer werden
BzzAgent fängt ziemlich dramatisch an: Dave Balter rekrutiert einen Haufen Leute, die - ohne ihren Auftrag preiszugeben - heimlich Produkte mittels Auftrags-Mundpropaganda vermarkten. Die Blogger-Szene ist entrüstet: "Verrat! Ihr schleicht Euch in unsere Konversationen ein, man kann keinem mehr vertrauen." Dave Balter murmelt Entschuldigungen und empfielt den Agents, vielleicht gegebenenfalls doch ihre Identität als "Agents" preiszugeben. Und er bietet seine Dienste "Creative Commons" an. "Verrat!", ruft die Blogger-Gemeinde. "Wir könnt Ihr die saubere Idee CC mit Eurer schmutzigen Propaganda-Attitüde verraten?!" Dave Balter zieht sich zurück und empfielt den Agenten doch wirklich dringend, jedes Mal, wenn sie "bzzen", ihre Identität als BzzAgents preiszugeben.
Ich find's kurios, wie die einen sich immer weiter vorwagen, während der andere immer weiter zurückrudert. Was ist wohl die bessere Strategie? Vermutlich die von Google, wenn Börsenkurs und Unternehmenswert irgendetwas damit zu tun haben... ;-)