Auf Verivox habe ich eine Presse-Meldung von einem Portal für virale Werbespots gefunden, welches von sich selbst behauptet, innerhalb eines Jahres "die größte kostenfreie Plattform für witzige TV-Spots und Werbung" geworden zu sein. Weiter heißt es, bei Pepp-a-Spot seien 45.000 registrierte Mitglieder aller demografischen Schichten daran interessiert, sich aktiv mit Werbung zu beschäftigen.
Die Domain hat der VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG registriert. Auf deren Seite gibt es eine entsprechende Pressemeldung, die unter anderem erklärt, dass im Jahr 2005 die Online-Werbevideos ihre Marktanteile in der Internetwerbung ausweiten würden, und dass der VNR Verlag deswegen eine "richtungsweisende Plattform" geschaffen habe, um das wachsende Potential viraler Filme im Netz besser nutzen zu können. (Selbstverständlich, wie sich das für virale Marketer gehört, stellt der Verlag die Meldung unter den Titel "Ist die TV-Werbung am Ende?". Die Frage scheint ja momentan noch ein wenig verfrüht, wenn wir die letzten Nielsen-Zahlen betrachten...)
Aus der Nachricht ist zudem zu entnehmen, dass die Seite als kostengünstige Plattform zum Testen der Spots gedacht ist.
Wenn man auf der Seite von Pepp-a-Spot ein wenig herumklickt, findet sich auch Information dazu, auf welchen drei Säulen das Geschäft der Seite aufbaut:
- Werbespots aus aller Welt, frei zugänglich für jedermann.
- Mitglieder (die "pepperonis") können selbst Beiträge zur Seite leisten - Kommentare schreiben, Hitlisten bilden und Community-Punkte sammeln.
- Und - ich stutze: man kann bei Pepp-a-Spot Geld verdienen! Wer sich nicht nur einschreibt, sondern zusätzlich noch demografische etc. Informationen hinterläßt, wird bei Umfragen angeschrieben und kann damit kleine Beträge verdienen, quasi als Entschädigung für Teilnahme an der Mafo.
Aus meiner Sicht ist jede Initiative begrüßenswert, die Konsumenten erlaubt, mit Werbung (insbesondere im Vorfeld eines Launches!) zu interagieren und Feedback zu geben. Wenn es dabei dann gelingt, einen Spot mit viralem Potential ins Netz zu bringen, der sich dann auch verbreitet, umso besser.
Ob es eine gute Idee ist, Leute für Mafo zu bezahlen, weiß ich so spontan nicht. Wer ins Mafo-Institut geht und dort bei Fokusgruppen mitmacht, bekommt jedenfalls auch Geld. Insofern ist das vielleicht vergleichbar.
Fragwürdiger wäre es schon eher, wenn es Geld dafür gäbe, Spots zu verbreiten... aber danach sieht es auf der Seite nicht aus.
Mich würde interessieren, ob schon jemand Erfahrung mit Pepp-a-Spot gesammelt hat? Gibt es vielleicht gar Community-Mitglieder unter den Lesern?