Der Term wird häufiger mal bei Google gesucht und machte insbesondere in Zusammenhang mit einer etwas peinlichen Ogilvy-Aktion die Runde. Ein Mitarbeiter von Ogilvy in Belgien hatte Blogger davon zu überzeugen versucht, über eine Marketingaktion für ihren Kunden American Express zu schreiben - allerdings tat er so, als sei er begeisterter Student und nicht Mitarbeiter einer Werbeagentur.
Soweit ich weiß, stammt der Begriff "Bullshit Marketing" von Thomas Zorbach (vm people, Berlin). Er hatte im letzten Herbst bei Spiegel Online einen Artikel (Download leider kostenpflichtig) über sogenanntes Virales Marketing gesehen. Was der Spiegel-Redakteur dort jedoch als virales Marketing beschrieb, war etwas anderes: es ging um Mitarbeiter einer Firma, die sich in Chatrooms und Foren einloggen und dort enthusiastische Kommentare über ein Produkt abgeben - ohne wirklich überzeugte Kunden zu sein, sondern weil ihre Aufgabe die Vermarktung des Produktes ist. (Im englischen Sprachraum wird das auch als "shilling" bezeichnet, dieser Begriff steht kurioserweise so in keinem Wörterbuch. Steht doch im Wörterbuch.) In diesem Zusammenhang wies Thomas darauf hin, dass so etwas nun ganz und gar kein virales Marketing sei, sondern eben Bullshit Marketing - eine Art des Marketing, bei der man seine Kunden nicht als vernünftige und interessierte Gesprächspartner sieht, sondern als eine tumbe dumme Masse, die es zu manipulieren gilt. (Es geht also letztlich um die Frage, wie ein Unternehmen auftritt, wenn es seine Mundpropaganda zu beeinflussen versucht.) Thomas schrieb darüber in seinem Blog und benutzte den Begriff auch in einem Interview.
Seit einer Weile gibt es sogar einen eigenen Blog zum Thema Bullshit-Marketing.