Eine Kategorie im Bereich "ansteckende Werbung" - virale Online-Spiele - habe ich in diesem Blog leider noch nicht behandeln können. Viele, die sich für das Thema interessieren, kennen jedoch die Seite Subservient Chicken, die von Burger King's Agentur Crispin Porter + Bogusky entwickelt wurde. Auf der Seite kann man einem Huhn (das Strapse trägt...) Befehle geben, welche von diesem unterwürfig ausgeführt werden. Die Idee, die dabei vermittelt werden soll: bei BK bekommt man sein Chicken Sandwich so wie man es haben möchte.
Die Seite hat insbesondere in der englischsprachigen Web-Community enorme Erfolge erzielt. Bereits am ersten Tag nach Launch soll es mehr als eine Million Abrufe gegeben haben, nach einer Woche bereits 20 Millionen Hits. Bis heute wurden knapp 400 Millionen Hits gezählt - das macht die Seite zu einem der größten viralen Web-Phänomene überhaupt. Bislang bin ich jedoch immer skeptisch gewesen, 1.) ob von den Nutzern überhaupt eine Verbindung zwischen der Seite und einem Chicken Sandwich gesehen wird, und 2.) ob die Aktion in irgendeiner Weise die Abverkäufe bei BK verbessert hat. Ein Artikel bei Adweek (gefunden bei Buzz Marketing France) erklärt nun, dass die Kampagne von BK auch kommerziell (und nicht nur kreativ) als Erfolg bewertet wird. Begründet wird dies mit steigenden Verkaufszahlen des Burgers, für den die Kampagne entwickelt wurde.
Erklärt wird aber auch, dass es nicht nur die Internetseite gab, sondern eine Reihe weiterer (klassischer) Werbe-Aktivitäten innerhalb der Kampagne, und außerdem, dass es sich um eine Produktinnovation handelt - d.h. das Produkt wurde verbessert. Was also genau zum Absatzwachstum geführt hat, kann auch dieser Artikel leider nicht erklären. Ich bleibe daher weiter skeptisch, was die Absatzerfolge eines Huhns in Damenunterwäsche betrifft...